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ORTSGESCHEHEN

Null Interesse am Einkaufsmarkt

Null Interesse am Einkaufsmarkt

Die Ansiedlung eines Einkaufsmarktes am Ort interessiert die Dietersheimer nicht so brennend - und in der Ortsmitte, am Anger, schon gleich gar nicht. Das diesbezügliche Stimmungsbild, das Bürgermeister Sebastian Thaler bei der Bürgerversammlung am Mittwoch abrufen wollte, war zumindest unter den rund 120 Teilnehmern im Bürgersaal eindeutig.
Bei der Abstimmungsfrage, ob denn überhaupt ein Markt kommen solle, überschlug der Bürgermeister bestenfalls 50 Prozent Zustimmung aus dem Saal. Für den Standort am Anger war die Zählung übersichtlicher, es gab null Befürworter. Ein Markt an der Stelle wäre spätestens nach der Eröffnung einer Ortsumfahrung, mit der auch Laufkundschaft wegfiele, "mit Sicherheit eine Totgeburt", unkte Robert Thies.
Damit wird das Rathaus die Freifläche nördlich der Langen Gasse nun wohl für Wohnbebauung entwickeln. Zudem sei es "ein Anliegen, eine Insel des Grünen zu erhalten", betonte Thaler.
Die Ansiedlung eines Einkaufsmarktes am Ortsrand nannte er "schon sinnvoll", das Rathaus werde hierfür "die Möglichkeiten ausloten". Die Ansiedlung eines Einkaufsmarktes war über Jahre stets ein zentrales Motiv für das überproportionale Dietersheimer Wachstum gewesen.
Für die seit Jahren vorbereiteten Wachstumsschübe gibt es einigermaßen konkrete zeitliche Perspektiven. Das Neubaugebiet am Mühlenweg am Südrand des Ortes, östlich der ehemaligen B11, hat die Gemeinde 2017 für Grundstücksvergabe und Erschließungsmaßnahmen im Plan. Am Auweg ist eine kleinere Ortsabrundung mit acht bis zehn Häuschen in Vorbereitung. Das größte Neubaugebiet am Johannifeld im Süden, westlich der ehemaligen B11, ist dagegen weiterhin noch nicht terminierbar, weil hier Grundstücksfragen noch strittig sind.
Bei der seit Jahrzehnten angetrebten Umgehungsstraße vermittelte Thaler nun deutlich abwartendere Signale als es sein Vorgänger Josef Riemensberger in den vergangenen Jahren in Dietersheim getan hatte. Man sei noch in "ganz, ganz frühem Planungsstadium", sagte der Bürgermeister. Auch er versicherte jedoch, dass er die Straße "gerne angehen würde".
Derzeit werde in Kooperation mit Nachbar Garching eine ganz große Lösung favorisiert: eine westliche Umfahrung in größtmöglichem Bogen, die dann südlich des Ortes nicht mehr die frühere Trasse der jetzigen Staatsstraße erreicht, sondern gerade weiter zum Autobahnzubringer Garching-Nord führt. Diese Trasse werde von Garching mitgetragen, da sie dem Forschungscampus den größten Entwicklungsspielraum ermöglicht.
Bei seinem "Heimspiel" in seinem Wohnort Dietersheim betätigte sich Bürgermeister Thaler nach dem Rechenschaftsbericht noch als Mikorofonträger für Debattenbeiträge und Moderator im Publikum (Bild).

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