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ORTSGESCHEHEN

Werte und Überzeugungen vermitteln

Werte und Überzeugungen vermitteln

Das Kürzel CSU tauchte zum ersten Mal bei den Kommunalwahlen 1960 in Eching auf, als eine "CSU-Wählergruppe" antrat und mit vier Mitgliedern plus Bürgermeister Paul Käsmaier in den Gemeinderat des Dorfes einzog. Eine Struktur am Ort aber hatten die verstreuten Parteimitglieder nicht.
Die brachte erst 1964 Josef Gerhaher quasi aus München mit. Der gebürtige Straubinger zog damals nach Eching und weil er ein Spezi des damaligen Landrats Philipp Held war und ein hochrangiges Mitglied im Landesvorstand in Eching sein Nachbar war, wurde Gerhaher zum Motor der Gründung eines Ortsverbandes. 25 Mitglieder trugen sich am 20. November 1964 bei der Gründungsversammlung als Mitglieder ein, Gerhaher wurde Gründungsvorsitzender.
Gerhaher ebenso wie die Gründungsmitglieder Simon Kurz und Martin Mayer sind mittlerweile Ehrenmitglied ihres Ortsverbands, der am Samstag mit rund 150 Gästen im Huberwirt das 50jährige Bestehen feierte. Neben Vereinsvertretern waren auch Repräsentanten aller poltischer Gruppierungen geladen und auch die zwei "roten" Bürgermeister Enßlin und Rolf Lösch besuchten das Jubiläum.
In politischen Parteien würden "Werte vermittelt und Ziele definiert", sagte Bürgermeister Josef Riemensberger, seit 1998 Bürgermeister der CSU, Ortsverbände sollten dabei "vor Ort die Bürger mitnehmen". Die Stärke eines Ortsverbandes sei daher "seine Nähe zu den Menschen und die Verbundenheit in der Gemeinde". Dabei sei es "nicht immer leicht, die große Politik zu verstehen und am Ort zu vermitteln", sagte er. Der Echinger Ortsverband der CSU habe "gemeinsamene, sachbezogene Arbeit immer geschätzt", würdigte er.
Ortsvorsitzender Thomas Kellerbauer, der elfte in der Reihe der Vorsitzenden des Ortsverbandes in 50 Jahren, kündigte als Richtschnur an, "die Tradition zu pflegen und auch in Zukunft die richtigen Entscheidungen zu treffen". Identitätsstiftende Tradition des Ortsverbandes war es ein Vierteljahrhundert lang, dass der langjährige Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Otto Wiesheu in Eching eine Aschermittwochsrede hielt. Diese "mitreißenden Reden" seien stets "wegweisend für die CSU-Politik im Kreis" geworden, erinnerte Kellerbauer.
1974 gab es den ersten Aschermittwochsauftritt von Wiesheu im Gasthof Krauß in Dietersheim, "eine ziemlich zünftige Sache", wie sich der Minister a.D. erinnerte. Ab 1975 wurde die Tradition 25 Jahre lang im Huberwirt fortgeführt, 24mal mit Wiesheu.
Folgerichtig, dass er am Samstag auch die Festrede zum Jubiläum hielt. Angesichts des weltgeschichtlich noch größeren Jubiläums von 25 Jahren Mauerfall am gleichen Wochenende ging Wiesheu ausführlich auf in den 1970er Jahren auch am Aschermittwoch geführten Debatten um Ostpolitik und Wiedervereinigung ein und bilanzierte, wie wichtig es sei, "an Werten und Überzeugungen festzuhalten". Die Kommunalpolitiker der Partei rief er dazu auf, "die Grundstruktur der Region zu erhalten". Es sei "ganz gut, wenn es sich langsam weiter entwickelt". Über politische Themen müsse auch im Ortsverband wieder mehr diskutiert und gestritten werden, appellierte er.

(hierzu ist ein Guidomail eingegangen)

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