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ORTSGESCHEHEN

45 Kindern das Leben gerettet

45 Kindern das Leben gerettet

Norbert Lichtenfeld (re.) ist der neue Vorsitzende des Arbeitskreises Entwicklungshilfe. Bei der Hauptversammlung am Donnerstag im Bürgerhaus wurde er einstimmig als Nachfolger von Joachim Enßlin (li.) gewählt, der nach elf Jahren sein Amt abgegeben hatte.
Zum Abschied legte er beeindruckende Bilanzen vor. 224.000 Euro an Spenden seien in den elf Jahren zusammengekommen, dazu wurden staatliche Mittel von 590.000 Euro abgerufen. "Aus 100 Euro Spende haben wir 400 Euro Projektmittel gemacht", bilanzierte Enßlin, "eine Hebelwirkung, die die Effizienz jeder Spende gewaltig erhöht hat". Kein Euro Spende sei für Verwaltung oder Spesen ausgegeben worden.
Schwerpunkt der Hilfe war Madagaskar, wo 70 Trinkwasserbrunnen für 22.000 Menschen errichtet wurden. "Die Tür zu einer segensreichen Entwicklung hat viele Schlösser", sagte Enßlin, "wir haben uns auf das Schloss Trinkwasser konzentriert". In Madagaskar sterben 15 von 1000 Kindern unter 5 Jahren an schlechtem Trinkwasser. Die von Eching errichteten Brunnen hätten somit statistisch gesehen 45 Kindern das Leben gerettet. Im Durchschnitt hat in den letzten 11 Jahren jeder Echinger fast zwei Madagassen dauerhaft zu sauberem Wasser verholfen.
Unter anderen Projekten wurde beispielsweise in Tansania ein Schlafhaus für eine Schule finanziert und ein Tief-Brunnen mit Wasserspeicher und Verteilernetz oder wiederum in Madagaskar eine Mittelschule mit vier Klasszimmern und Lehrerzimmer, die mit nur 10.000 Euro Spendengeld errichtet wurde.
Neben dem Anschub sei auch die Nachhaltigkeit ein großes Anliegen der Arbeitskreis-Projekte. "Wir sorgen dafür, dass für jeden Brunnen ein Wasserkomitee eingerichtet wird, mit einem Kassenbuch und T-Shirts und Mützen, dessen Mitglieder wir eingehend schulen", schilderte Enßlin. In Eching sei der Verein mit seinen Jubiläumsveranstaltungen, Konzerten, der Präsenz auf dem Weihnachtsmarkt, Schülerlaufen und diverse Veröffentlichungen "positiv gesehen". 156 Mitglieder hat der AK.
"Hunger, existenzielle Not, Seuchen, geringe Lebenserwartung, Kinderarbeit und Flüchtlingsströme beruhen zum großen Teil auf Armut", sagte der scheidende Vorsitzende, "Armut ist eine der wichtigsten Ursachen für Umweltzerstörung und für Bürgerkriege, Armut ist Gift für die Gesundheit, Armut ist Gift für die Bildung und die freie Entfaltung der Persönlichkeit". Europa habe in seiner Geschichte gezeigt, dass gewaltige Verbesserungen möglich seien. "Unser Beitrag sollte es sein, das System Europa auf die Welt zu übertragen", forderte Enßlin.

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