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ORTSGESCHEHEN

Kanalkontrollen bleiben Pflicht

Die Hausbesitzer in Eching, Neufahrn und Unterschleißheim bleiben verpflichtet, ihre Kanalrohre periodisch auf Dichtigkeit kontrollieren zu lassen. Der gemeinsame Abwasserzweckverband der drei Orte hat die Anträge der "Bürger für Eching" und der "Bürger für Neufahrn" einhellig abgelehnt, die eine Kontrollpflicht abschaffen wollten - am besten noch während der laufenden Kontrollphase.
Jetzt wird der in Unterschleißheim begonnene Überprüfungszyklus wie geplant bis 2018 in Eching und Neufahrn fortgeführt, anschließend wird anhand der Ergebnisse beraten, ob der Kontrollrhythmus von jetzt zehn Jahren verändert werden soll.
Undichte Abwasserrohre haben einen doppelten Negativeffekt: durch austretendes Schmutzwasser können der Boden und tiefer liegende Grundwasserschichten belastet werden. Und durch eventuell in Leitungsrohre einsickerndes Grundwasser wird die teure Abwasserentsorgung über Gebühr belastet. Adalbert Mader, der Geschäftsführer des Abwasserzweckverbands, schilderte, dass bei hohen Grundwasserständen im Klärwerk Grüneck teilweise das doppelte Entsorgungsvolumen anfalle - ein klarer Hinweis auf Grundwasser in den Leitungsrohren, das teuer wieder geklärt werden muss.
Die beiden "Bürger"-Gruppierungen streiten beide Effekte rundweg ab. Wie Mader wissenschaftliche Expertisen für die Schädlichkeit austretenden Schmutzwassers anführte, zitierten sie Gutachten, die eine Belastung marginalisierten. Und dass Hausanschlüsse im Verbandsgebiet unter realistischen Grundwasserpegeln liegen könnten, stritt Johann Kummer (Bürger für Neufahrn) kategorisch ab. Folglich entstünden durch einen Kontrollzwang "den Bürgern eventuell unnötige Kosten".
In Unterschleißheim, wo mit dem Prüfungszyklus gestartet wurde, lägen von rund 3600 Hausanschlüssen mittlerweile etwa 2500 Dichtigkeitsnachweise vor, berichtete Mader. Von den kontrollierten Rohren seien rund 40 Prozent schadhaft gewesen. Die Kontrollen hülfen dabei nicht nur dem System, sondern auch den betroffenen Eigentümern, da Reperaturen in späteren Stadium ungleich teurer würden. Und Schutzwasseraustritt zu verhindern, sei eine Gesetzespflicht.
"Für mich muss ein Kanal dicht sein, sonst hätte ich ihn nicht gebaut", postulierte Unterschleißheims Bürgermeister Christoph Böck, der Zweckverbandsvorsitzende. 40 Prozent Schadensquote belege doch, "dass die Kontrollen kein Humbug sind", sagte Burkhard Rübenthal (CSU Neufahrn). Mader verwies auf die stattlichen Investitions- und Betriebskosten für die Abwasserklärung: "Aber das alles macht nur Sinn, wenn es in dichten Rohrleitungen transportiert wird."
Mit 20:2 Stimmen lehnte die Verbandsversammlung am Donnerstag im Echinger Rathaus den "Bürger"-Antrag ab. 2015 werden die Dichtigkeitsprüfungen nun im Gewerbegebiet Eching/Neufahrn stattfinden, 2016/17 dann im Echinger Ortsbereich und 2017/18 in Neufahrn. Bislang sieht die Zweckverbandssatzung einen zehnjährigen Kontrollturnus vor. Den zu verlängern, könne 2018 erwogen werden, riet Mader.

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