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ORTSGESCHEHEN

Im Rathaus, ums Rathaus und ums Rathaus drumrum...

In einer Art offenem Stuhlkreis haben 20 Gemeinderäte, Rathausmitarbeiter und die beauftragten Architekten am Dienstag zwei Stunden lang vor Publikum mal so gesagt, was ihnen zu einem neuen Rathaus einfällt. Von der Dimension der Toilette im Untergeschoss über die Statik der Tiefgarage bis zur Finanzierbarkeit von 15 Millionen Euro wurden Dutzende Gedankenfetzen in bunter Folge zum Besten gegeben, mit relativ unklarer Zielsetzung.
Denn einige Gemeinderäte fanden, man möge sich erst klar werden, ob es zu Neu- oder Umbau kommen werde, andere interpretierten die Sitzung als Aufforderung, die vorliegenden Pläne zu diskutieren, der Bürgermeister wollte Funktionen geklärt wissen und gelegentlich kam als Fußnote die Frage, wie das Projekt bezahlt werden solle.
Jüngst war im Bauausschuss des Gemeinderats ein Architektenentwurf vorgestellt worden, der offenbar von einem Umbau ausgeht und einen Anbau nach Nordwesten vorsieht. Der Vorstellung wurde spontan eine Sitzung eines Arbeitskreises Rathausumbau nachgeschoben, bei der nun der Entwurf im Detail und in Gänze massiv kritisiert wurde. Keine Öffnung zum Bürgerplatz, nicht einladend genug, zu viele Verkehrsflächen, falsche Schwerpunkte, waren beliebig herausgegriffen einige der Kritikpunkte.
In Frage steht auch noch, ob sich die Gemeinde das vorgesehene Volumen leisten will. Das Raumprogramm wurde zwar bereits beschlossen, allerdings hatte die Gemeinde seit der Beschäftigung mit der nötigen Rathaussanierung Größenordnungen von rund sechs Millionen Euro im Etat; die Planskizze korrigierte diese Annahme nun auf 13 bis 16 Millionen Euro Schätzkosten.
Ob es einen Um- oder einen Neubau geben werde, sei "auf dieser Basis noch nicht entscheidungsreif", befand Bürgermeister Josef Riemensberger, gleichwohl wird an dem vorliegenden Umbauplan nun im Detail weitergearbeitet. Als erste Hausaufgaben haben sich aus den Meinungszurufen in dem Arbeitskreisgespräch herauskristallisiert, den vorgesehenen Durchgang zwischen Huberwirt und Rathaus von Bürgerplatz zur Hauptstraße wieder zu schließen und das Trauzimmer von der Lage beim Sitzungssaal im ersten Stock wieder ins Erdgeschoss zu transferieren.
Der Anbau nach Norden soll dort enden, wo die Tiefgarage unter dem Bürgerplatz beginnt, um die beiden Tragebauwerke nicht miteinander zu vermengen. Damit fällt aber jede Menge nötiges Bauvolumen wieder auf das Zentralgebäude zurück, was dort untergebracht werden müsste. Eine weitere Verlängerung Richtung Kirche wurde kategorisch ausgeschlossen, einigen ging der Ausgriff nach Osten schon jetzt zu weit.
Am 7. Juli wird das Thema im Bauausschuss weiter beraten. Ob es noch zu einer weiteren Sitzung des famosen Arbeitskreises kommt, wird eher wieder spontan festgelegt. Am 28. Juli will der Bürgermeister im Gemeinderat eine Grundsatzentscheidung haben.

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