. .

ORTSGESCHEHEN

Wie plant man ein Rathaus?

Ein paar andere Attribute hat die Planung für das künftige Rathaus in einem neuerlichen Vorentwurf bekommen. Wiederum zeigte sich der Bauausschuss des Gemeinderats nicht restlos begeistert, wiederum wird aber an dem Entwurf weiter geplant. Was genau korrigiert werden soll, wurde nach ermüdender Sitzung nicht mehr festgelegt, wahrscheinlich werden sich die Architekten an Zurufen orientieren müssen.
In immer aufgeheizterer Atmosphäre eskalierte diesmal die grundsätzlich verschiedene Sichtweise über das Vorgehen. Bürgermeister Josef Riemensberger (CSU) will offenbar einen "Einheits-Entwurf" vorantreiben und nach dessen Vollendung dann entscheiden, ob dazu das bestehende Rathaus saniert wird oder abgerissen und neu gebaut.
Die "Bürger für Eching", diesmal auch mit Unterstützung der Grünen, fordern hingegen einen eigenen Planungsentwurf für einen Neubau, der dann dem Entwurf für einen Umbau gegenübergestellt werden könne. Auch wenn das Rathaus völlig entkernt werde, so limitiere selbst der minimale Rest noch die Planung, argumentierte Sylvia Jung (BfE), ein Neubau lasse sich hingegen "viel freier und flexibler" planen und damit möglicherweise auch Kosten sparen.
Riemensberger und mit ihm offenbar CSU, SPD und FWG erwarten hingegen von einem Neubau keine entscheidenden Variationsmöglichkeiten zum Umbau, so dass die eine Planungsvariante ausreiche. Leon Eckert (Grüne) sah in der Einheitsplanung "eine Salamitaktik", indem einseitig der Umbau forciert werde, "sodass wir bald nicht mehr zurück können". Über die Forderung der BfE, einen Neubau-Entwurf zu beauftragen, ließ der Bürgermeister aber nicht abstimmen.
Die nach den jüngsten Sitzungen weitgehend umgekrempelte Planung sieht nun einen Anbau an das Rathaus nach Osten, zur Kirche hin, um 16 Meter vor. In den unterschiedlichen Etagen erhält das Gebäude unterschiedliche Vorsprünge nach Nord und Süd, ein Gestaltungsmerkmal, das speziell Georg Bartl (CSU) vehement ablehnte: "Das schaut aus wie gewollt und nicht gekonnt", moserte er, "am End ist das kein Haus mehr." Die SPD störte sich vor allem an der ihrer Ansicht weiter ungenügenden Bindung an den Bürgerplatz.
Mit einem Durchgang von der Hauptstraße zum Bürgerplatz würde das Rathaus in dieser Variante über eine Passage von zwei Haupteingängen erschlossen. Westlich des Durchgangs würde das Bürgerbüro das gesamte Erdgeschoss einnehmen, östlich davon böten Sitzungssaal und Trauzimmer mit einem großzügigen Foyer das repräsentative Ambiente. "Sehr ansprechend" fand das der Bürgermeister, speziell die vom restlichen Haus separierte Arrondierung der Repräsentationsflächen böte "alle Möglichkeiten, die man sich wünschen kann". Dieses Ensemble wäre über einen weiteren Zugang von Osten völlig autark erreichbar.
Mit 10:3 Stimmen wurde die Verfolgung des Entwurfs beschlossen, dagegen votierten BfE, Grüne und Anette Martin (SPD).

WetterOnline
Das Wetter für
Eching