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ORTSGESCHEHEN

'Das Mögliche vernünftig umsetzen'

Die Frage der Flüchtlingsunterkünfte hat die Bürgerversammlung in Eching dominiert. Anwohner aus dem Umfeld der geplanten Traglufthalle jenseits der Goethestraße beklagten massive Informationsdefizite. In schriftlichen Fragen vorab und in einer intensiven Debatte wollten sie die Gründe für die Standortwahl und Konsequenzen für die nächsten Anlieger erläutert haben.
Bürgermeister Josef Riemensberger verwies auf die für alle unklare Entwicklung in der Flüchtlingsfrage und warb eindringlich um "Verständnis und Vertrauen, dass Gemeinderat und Gemeindeverwaltung mit Augenmaß herangehen werden". Eching werde "das Mögliche versuchen und das Mögliche müssen wir vernünftig machen".
Derzeit sind in Eching 28 Asylbewerber dauerhaft in der alten Post untegebracht, annähernd 200 in einer Notunterkunft in der Halle der Realschule und weitere 68 im alten Kindergarten in Dietersheim. Geplant ist nun die Errichtung einer 2800 Quadratmeter großen Traglufthalle im Eck zwischen Autobahn und Bahnstrecke, 200 Meter östlich der Bebauung im nördlichen "Dichterviertel".
Anlieger in diesem Wohnbereich wollten nun vordringlich erläutert haben, warum die Wahl ausgerechnet auf ihr Umfeld gefallen sei, andere Standorte im Gemeindegebiet hätten sie als geeigneter ausgemacht. Riemensberger versicherte, der Gemeinderat habe sich bei den stets geheim gehaltenen Debatten "sehr viele Gedanken gemacht". Eine Diskussion mit der Zielsetzung "ja, aber am anderen Ende des Ortes" bringe nicht weiter.
Bedenken nach zusätzlicher Lärm- und Verkehrsbelastung zerstreute er. Erschlossen für Ankunft und die Besuche von Betreuern werde die Halle ausschließlich von Nordosten über Gewerbegebiet und Bahnweg, Gebläse und Geräusche aus der Halle würden gegenüber der nahen Autobahn nicht zu hören sein. "In den Wohnbereichen wird sich überhaupt nichts ändern", versprach er.
Die Anlieger äußerten auch Sicherheitsbedenken. Da die Halle zwischen Bahn und Autobahn eingezwängt sei, führe der einzige Freiraum der möglicherweise bis zu 300 Asylbewerber dann in Richtung des Wohngebiets, an dem entlang auch der Weg zu allen möglichen Zielen führe. Eine Unterschriftenaktion ebenfalls aus dem Viertel hatte diese Bedenken zuvor ebenfalls artikuliert.
Der Bürgermeister appellierte, "nicht von vornherein jemand auszugrenzen". In Dietersheim liege die Unterkunft mitten im Ortskern und hier habe man "die Situation wirklich im Griff, das funktioniert".
Offen musste bleiben, wie es allgemein weitergehe. Die Halle sei immer noch nicht vertraglich mit dem Landratsamt vereinbart, schilderte Riemensberger, lediglich einen Bauantrag habe man vorsorglich eingereicht. Die Laufzeit sei ausdrücklich auf ein Jahr befristet. Alle Verträge wurden nur akzeptiert, wenn "keine Kosten bei Eching bleiben".
Angesichts der weiteren Debatte um Unterbringung in leer stehenden Gewerbegebäuden lege er "großen Wert darauf, dass Eching nicht überproportional belegt wird".

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