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ORTSGESCHEHEN

Krähen aus der Hubergasse entmietet

Der Gemeindebauhof hat mit Ausnahmegenehmigung der Naturschutzbehörde die enorme Kolonie der Saatkrähen aus dem Gehölz um die Bahngleise und entlang der Hubergasse vertrieben. Weil sich die Vögel daraufhin offenkundig im Pfarrhölzl außerhalb des bewohnten Ortes niedergelassen haben, hofft das Rathaus auf dauerhafte Befriedung der Hubergasse.
Vor gut sechs Jahren haben sich die Vögel in angesiedelt. Die Saatkrähe steht seit 2002 unter besonderem Schutz durch das Bundesnaturschutzgesetz, da sie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts so gut wie ausgerottet wurde. Mittlerweile hat sich der Bestand wieder erholt, der Schutzstatus besteht allerdings weiterhin. Bürgermeister Josef Riemensberger geht von "hunderten Saatkrähen im Gemeindegebiet" aus.
2012 beantragte das Rathaus bei der Bezirksregierung als zuständiger Naturschutzbehörde, gegen die mittlerweile rund 50 Brutpaare vorgehen zu dürfen, was in München aber abgelehnt wurde. 2013 durfte die Gemeinde dann doch tätig werden. Mit sogenannten "Vergrämungsmaßnahmen", die eine Versetzung von Nestern beinhalten, wurde eine Verringerung der Brutpaare erreicht. 2015 stieg die Population jedoch unverzüglich wieder an, 64 Brutpaare wurden im Sommer gezählt.
Für diesen Winter hat das Rathaus nun eine erneute Artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung bei der Regierung von Oberbayern erwirkt. Vom Bauhof wurden die bestehenden Nester in der Hubergasse entfernt, teilweise wurden auch vorbeugend Äste abgeschnitten, die als Nistunterlage dienen könnten.
Mit der jetzt erkennbaren großflächigen Ansiedlung im Pfarrhölzl nahe dem Naturschutzgebiet Mallertshofer Holz sei "zu hoffen, dass sich die Krähen langfristig aus dem Ortsbereich zurückziehen", heisst es in einer Mitteilung der Gemeinde im "Echinger Forum". Bis Mitte März dürfen laut Sondergenehmigung eventuelle Rückkehrer an die Hubergasse erneut "ausgemietet" werden.
"Wir hoffen, dass wir so die Probleme einigermaßen lindern können", sagte der Bürgermeister. Ob der Krähenauszug aus dem Ort wirksam und dauerhaft sei, werde mann im Sommer beurteilen können. Bis jetzt gebe es jedenfalls "sehr positive Rückmeldung von den Anwohnern".
Allerdings appelliert das Rathaus jetzt inständig, die neue Kolonie im Pfarrhölzl ungestört brüten zu lassen. Und zu einer erfolgreichen Vergrämung aus dem Innenort gehöre auch, dass die Krähen keinesfalls durch Füttern oder leicht zugängliche Abfälle weiter angelockt würden.
Die Abfalleimer, die den Tieren bisher quasi den gedeckten Tisch boten, wurden mit Deckeln versehen. "Auch Meisenknödel gehören zu ihren Leibspeisen", mahnte der Bürgermeister vor übertriebenem Futterangebot, das bei den derzeitig kurzen und milden Wintern unnützt sei.

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