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ORTSGESCHEHEN

Suche nach Heimat

Suche nach Heimat

Beim Fest der SPD zum Weltfrauentag am Freitag im Bürgerhaus knüpften die Organisatoren des Abends, Elke Saulewicz, Stefanie Malenke und Herbert Hahner, an das Thema der Veranstaltung 2015 an: Migrantinnen in Deutschland. Die Schicksale waren und sind in den Anfängen der Geschichte der Gastarbeiter so wie auch heute beherrscht von der Zerrissenheit zwischen den Identitäten der alten und neuen Heimaten.
Dazu gab es eine Lesung aus dem Buch „Die ewige Suche nach der Heimat“ durch Eleni Tsamaki und den Film „Töchter des Aufbruchs“. Eleni Tsamaki, die Anfang der 1960er Jahre zusammen mit ihrem Mann nach Deutschland kam, sollte eigentlich nur ein Jahr bleiben. Dann wollte sie wie alle "Gastarbeiter" ihrer Generation zurückkehren in die Heimat – zu ihren Wurzeln und zu ihren Kindern. Irgendwann war von Heimkehren keine Rede mehr, gab es doch hier in Deutschland die Möglichkeit, genug Geld für die Familie zu verdienen.
Und so blieben sie in der Fremde, holten nach langen Jahren ihre Kinder zu sich und versuchten, hier heimisch zu werden. Doch erst jetzt, da auch die Enkel und Urenkel hier wohnen, ist Deutschland eine Heimat geworden.
Regisseurin Ulrike Bez hat mit sehr viel Empathie einen Film geschaffen, der den darin porträtierten Frauen aus der Türkei, Griechenland, Tunesien und dem Irak das Wort erteilt. Die Frauen im Film, zu denen auch Eleni Tsakmaki zählt, schildern ihre Lebenswege.
Rund 40 Frauen und ein paar Männer waren im Bürgerhaus dabei und diskutierten auch mit Eleni Tsakmaki und Ulrike Bez (Bild unt., v. li.). Flankiert wurden Film und Lesung von zwei Ausstellungen: eine Dokumentation über die Geschichte der griechischen Einwanderer in Deutschland, die Eleni Tsakmaki mit vielen Fotos und Informationen zusammengestellt hat. Zum anderen Fotoporträts der Echinger Fotografin Veronika Bures von Frauen mit offensichtlich internationalen Wurzeln, die in München eine neue Heimat gefunden haben und von Echinger Asylbewerberinnen. Rund zehn Asylbewerber waren auch bei der Veranstaltung dabei.
Elke Saulewicz gab einen kleinen Einblick, wie gut oder wie schlecht es um die Frauenrechte in Deutschland derzeit stehe. Zwischen den einzelnen Programmpunkten gab es eine orientalische Teestunde durch Familie Durgut, die aus der Türkei stammt.
 

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