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ORTSGESCHEHEN

Lesermail zum Artikel: 'Der unsichtbare Dritte'

Sehr geehrter Herr Bachhuber,
sehr geehrte Damen und Herren,
wie viele andere Echinger habe ich die Pfingstferien genutzt und bin für ein paar Tage in den wohlverdienten Urlaub entschwunden. Doch mit den heutigen elektronischen Mitteln ist man auch in der Ferne, wenn man will, ganz nah am Ortgeschehen dran. So konnte auch ich mir einen kurzen Blick ins Internet nicht verkneifen und war in der Lage, Ihren Artikel „Der unsichtbare Dritte“ unter www.echinger-zeitung.de zu lesen.
Leider strotzt dieser vor schlecht recherchierten Behauptungen und unhaltbaren Andeutungen, so dass ich mich genötigt sehe, einiges richtig zu stellen.
In Eching ist Bürgermeisterwahlkampf, doch keiner scheint es zu bemerken. Denn während die Kandidaten Kellerbauer und Thaler versuchen, auf sich und ihre Wahlkampfthemen aufmerksam zu machen, schreibt die lokale Journalie in Person von Klaus Bachhuber (Chefredakteur Echinger Forum, Herausgeber Echinger Zeitung, Journalist Lokalteil Süddeutsche Zeitung) lieber über Personen, die nicht zur Wahl antreten. Sind die aktuellen Kandidaten wirklich so blass und uninteressant, dass jemand, der sich aus beruflichen Gründen gegen eine Kandidatur entschieden hat, plötzlich mehr in den öffentlichen Fokus gerückt wird als diese?
Richtig ist, dass Dallinger seit 2010 eine Kandidatur für die Position des 1. Bürgermeisters anstrebte. Richtig ist auch, dass er aus diesen Gründen 2. Bürgermeister werden wollte. Wie er 2. Bürgermeister wurde? Die anderen Gruppierungen führten zu diesem Thema Vorgespräche, konnten sich jedoch nicht einigen. Die FWG wurde hierbei völlig ignoriert, in der Hoffnung, sie würden umfallen und sich für die eine oder andere Seite entscheiden.
Da sich die anderen Gruppierungen jedoch nicht einigen konnten und Dallinger bei seiner Kandidatur blieb, wurde es kurz vor der Sitzung hektisch und man ging plötzlich auf die FWG zu. Das Ergebnis ist bekannt: Dallinger wurde 2. Bürgermeister.
Doch wo diese Wahl oder die Führungsfigur Ottmar Dallinger zu massiven Verwerfungen innerhalb der Freien Wähler führte, wird wohl das Geheimnis von Klaus Bachhuber bleiben.
Dies ist nun zwei Jahre her. Eine Zeitspanne, in der sich im Leben einer Person viel ändern kann. Besonders wenn man selbstständig ist. So war es auch bei Otmar Dallinger, so dass dieser sich nach langem Überlegen zu meinem Bedauern gegen eine Kandidatur als Bürgermeister entschieden hat.
Dass dies nach den vorangegangenen Aussagen und Bemühungen Kritik auslösen kann, ist mir dabei klar. Aber ist es gerechtfertigt, einen Gemeinderat, der mittlerweile in seiner 3. Amtszeit seine Freizeit ehrenamtlich im Rathaus opfert, dafür nun an den Pranger zu stellen, weil er sich dagegen entscheidet, für ein öffentliches Amt zu kandidieren? Ich denke nicht!
Doch Herr Bachhuber geht hier noch weiter. Mit seiner offen gelassenen Aussage über Dallingers Augenleiden impliziert er, dieses sei nur ausgedacht und ein Vorwand für seine Absage als Bürgermeisterkandidat. Ein gut gewähltes Stilmittel, da er damit eine Aussage trifft, ohne diese selbst zu formulieren. Jedoch jeder, der die vergangenen Wochen Dallinger in die Augen geschaut hat, kann diese Behauptung als haltlos verwerfen. Zudem macht der Autor des Artikels damit deutlich, dass er bisweilen die Basis des objektiven Journalismus verlässt.
Dabei ist Herrn Bachhubers Kritik in einem Punkt sogar berechtigt. Als Gruppierung haben wir Freien Wähler ein deutliches Defizit in der Pressearbeit. Hier haben wir leider keine Person, die sich um diese Aufgabe dauerhaft kümmert. Mit einem entsprechenden Artikel zum Nichtantritt von Dallinger hätte man der öffentlichen Debatte einigen Wind aus den Segeln nehmen können.
Und auch unsere Auftritte im „Echinger Forum“ lassen zu wünschen übrig. Doch dass man dafür dann vom Chefredakteur des Echinger Forums in Artikeln in anderen Medien kritisiert wird, zeugt nicht gerade von gutem Stil.
Dabei sehe ich die Arbeit unserer Fraktion nicht so schlecht, wie sie dargestellt wird. Mir fallen allein beim Schreiben dieser Zeilen zwei Anträge ein, deren Ursprung bei den Freien Wählern liegen (Erhöhung Jugendförderung, gemeinsamer Antrag zur Schaffung von 1€-Jobs für Asylbewerber). Und dies sind nur Anträge, die ich mit initiiert habe. Hätte sich Herr Bachhuber die Mühe gemacht, hier vorher zu recherchieren, hätte er wohl noch mehr gefunden. Aber dieser verlässt sich ja lieber auf seine Erinnerung.
Auch die Darstellung der FWG als „CSU light“ kann ich nicht nachvollziehen. Richtig ist, dass die FWG als etablierte Fraktion im Gemeinderat ein gewisses Vorwissen bei Themen wie Hollerner See, Rathaus oder der Gestaltung neuer Wohngebiete besitzt. Dies führt des Öfteren dazu, dass man tendenziell gegen die neuen Gruppierungen stimmt, wenn diese „das Rad neu erfinden“ wollen. Dies gilt in ähnlicher Form auch für die CSU und oftmals auch für die SPD.
Eine Absprache oder gemeinsames Agieren mit der CSU gibt es jedoch nicht. Hier kann ich auch auf unseren Antrag für eine Erhöhung der Jugendförderung verweisen, gegen den Teile der CSU stimmten.
Sehr geehrte Damen und Herren, ich könnte noch viele Aspekte von Herrn Bachhubers Artikel korrigieren und richtigstellen. Allerdings verdiene ich im Gegensatz zu ihm nicht meinen Lebensunterhalt damit und möchte mich daher weiter meinem Urlaub widmen. Daher wünsche ich beste Grüße aus bella Italia und behalte mir vor, bis auf Weiteres erst einmal auf weitere Kommentare nicht zu antworten.
Mit freundlichen Grüßen,
Christoph Gürtner (stellvertretender Fraktionsvorsitzender FWG)
 
(mit einer Anmerkung)

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