. .

ORTSGESCHEHEN

Zwei Varianten für den See

Die Zukunft des Hollerner Sees ist vorerst zweigleisig. Die vier Architekturbüros, die jetzt Konzepte für das Erholungsgebiet entwickeln sollen, müssen jeweils zwei Varianten liefern.
Das Nordwestufer des Sees soll einmal mit Seesauna geplant werden und einmal ohne, also mit naturnaher Nutzung. Und die Fläche östlich von Seeufer und Liegeflächen, die an die Staatsstraße zwischen Eching und Kreuzhof angrenzt, soll als Stellplatz für Wohnmobile gesehen werden oder alternativ ebenfalls als naturnahe Fläche, wobei die "Naturnähe" in beiden Fällen umfassende Freizeitnutzung beinhaltet.
Die vier ausgewählten Büros sollen im Oktober bei einem Zwischenkolloqium mit der Jury ihre Ideen intern präsentieren und daraus eventuell Anregungen mitnehmen. Im Dezember sollen die Arbeiten abgegeben werden, im Januar trifft sich das Beratungsgremium zur Bewertung.
Diesem Gremium gehören vier Fachexperten an, darunter die Freisinger Kreisbaumeisterin Antonia Seubert, zwölf Gemeinderäte und der Bürgermeister aus Eching sowie Bürgermeister Christoph Böck und zwei Stadträte aus Unterschleißheim.
Berater ohne Stimmrecht sind unter anderem Verwaltungsmitarbeiter des Echinger Rathauses oder der Erholungsflächenverein. Dazu hat der Gemeinderat nun auch noch Josef Riemensberger berufen, der als Bürgermeister 18 Jahre die Entwicklung des Sees begleitet hat, bei der Konzeptentscheidung dann aber im Ruhestand sein wird.
Das Süd-, das Ost- und die östlichen Teile des Nordufers sind bereits als Badestrände angelegt oder in Vorbereitung. Zur Disposition steht noch das Nordwestufer, das bis zum Unterschleißheimer Bürgerentscheid 2010 als Standort einer Therme vorgesehen war. Seither hält die Auseinandersetzung um die geeignete Nutzung an, die mit dem Plangutachten dann entschieden werden soll.
Auch wenn die Planungsalternative nun nicht mehr Therme heisst, sondern Seesauna, so sind die Vorgaben doch auch wieder drei Hektar Flächenbedarf und infrastrukturelle Kapazitäten für etwa 200.000 Besucher pro Jahr. Auf einer Fläche südöstlich des Sees und jenseits der Liegewiesen soll ein Stellplatz für bis zu 400 Wohnmobile konzipiert werden.
Diese beiden Planungsansätze sollen zum einen über Pachteinnahmen die beiden Kommunen Eching und Unterschleißheim beim Unterhalt des Sees unterstützen und sie sollen zum anderen eine ganzjährige Nutzung jenseits der Badesaison ermöglichen, die dann wiederum Basis für eine tragfähige Gastronomie am See ist.
Entsprechend haben die beiden Alternativplanungen zu Seesauna und Wohnmobilstellplatz die ausdrückliche Aufgabe, ebenso ganzjährigen Betrieb zu ermöglichen. Dies könnte entweder durch eine neue zündende Idee oder einen bunten Mix aus diversen Angeboten erreicht werden. Zentrales Anforderungsprofil für diese Alternativen ist freilich der naturnahe Erhalt der Flächen und die extensive Nutzung im Kontrast zur hohen Verkehrsfrequenz und dem Versiegelungsgrad der Alternativaufgabe.
Gegen die Stimmen der zwei "Bürger für Eching"-Rätinnen wurde das Verfahren in dieser Form mit den Stimmen aller anderer Gruppierungen gestartet. Die Stadt Unterschleißheim sitzt zwar paritätisch mit Eching im gemeinsamen Zweckverband zum Hollerner See, ist aber bei allen Planungsfragen außen vor, da der See komplett auf Echinger Flur liegt und damit ausschließlich in die Planungskompetenz des Echinger Rathauses fällt.
 
(hierzu ist ein Lesermail eingegangen)

WetterOnline
Das Wetter für
Eching