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ORTSGESCHEHEN

Neue Flüchtlingsunterkunft zur Entlastung

Neue Flüchtlingsunterkunft zur Entlastung

Eine neue Asylbewerberunterkunft eröffnet der Landkreis Freising in einem ehemaligen Bürogebäude im Gewerbegebiet Eching-Ost. Maximal 250 Menschen können an der Oskar-von-Miller-Straße, zwischen den einstigen Standorten von "Kontron" und der "Schmidt-Spiele", untergebracht werden.
Ab Ende August werden zunächst 30 Asylbewerber aus Neufahrn einziehen, deren Unterkunft geschlossen wird, in der Folge dann 40 aus der ehemaligen General-von-Stein-Kaserne und schließlich 60 aus dem Containerdorf an der Wippenhauser Straße. Damit werden diese beiden überbelegten Freisinger Einrichtungen wieder auf ihre Regelbesetzung zurückgefahren.
Die Nutzung des Gebäudes war bereits vor Jahresfrist eingeleitet worden, auf dem Höhepunkt des Flüchtlingszuzugs. Mit den formalen Vorarbeiten und den nötigen Umbauarbeiten verzögerte sich der Bezug bis jetzt. Auf drei Geschossen stehen nun 74 Zimmer zur Verfügung (Bild), zwei mit zwei Betten, 41 mit drei, 17 mit vier und 14 mit fünf.
Der Landkreis will so für vielfältigen Bedarf gerüstet sein. Man versuche, das Haus "homogen zu belegen", sagte die zuständige Abteilungsleiterin Sandra Schulenberg. Die erste Etage mit ihren Mehrbettzimmern sei speziell für Familien gedacht. Jedes Zimmer hat ein eigenes Bad und eigenen Kühlschrank, dazu gibt es Gemeinschaftsküchen und Aufenthaltsräume sowie Räume zur Nutzung durch den Helferkreis.
Wegen der Lage exakt an der Gemeindegrenze wollen sich die Helferkreise Neufahrn und Eching die Aufgaben teilen. Auch werde im Einzelfall abgesprochen, in welche Schulen oder Kindergärten in welchem Ort die Kinder gingen.
Die Echinger Einrichtung ist vor der geplanten Kreisunterkunft in Lerchenfeld die letzte Unterkunft des Landkreises, dann gilt eine Atempause. Auch die in Neufahrn bereits aufgestellte, aber nie bezogene Traglufthalle wird ungenutzt wieder abgebaut. "Wir können einigermaßen beruhigt die nächsten Monate abwarten", sagte Landrat Josef Hauner bei der Vorstellung der Echinger Anlage, "der Landkreis hat gemeinsamen mit den Gemeinden seine Hausaufgaben gemacht".
Die Unterkunft liegt 200 Meter von einer Bushaltestelle entfernt, auch die S-Bahnhöfe beider Orte sind fußläufig erreichbar. In unmittelbarer Nachbarschaft liegen Einkaufs- und Drogeriemärkte. Angesichts häufiger Probleme bei der Umsiedlung zwischen Unterkünften betonte der Landrat, es könne sich "niemand beschweren, der hier untergebracht wird".
Aktuell leben 2415 Asylbewerber im Landkreis Freising, davon 1960 in 76 Unterkünften unter der Obhut des Landratsamtes. Weitere 317 Menschen sind unter der Zuständigkeit der Bezirksregierung in drei Sammelunterkünften in Moosburg, Zolling und Langenbach untergebracht. Und 138 minderjährige Flüchtlinge ohne Familienanschluss stehen in der Zuständigkeit des Freisinger Jugendamtes, wobei 81 davon im Landkreis leben, 19 in Pflegefamilien.
Die 2415 Asylbewerber stammen aus 40 Nationen, die meisten, 526, kommen aus Nigeria und 480 aus Afhganistan. Bereits jetzt sind 238 Plätze in den Flüchtlingsunterkünften fehlbelegt im Sinne ihrer Widmung, weil diese Anzahl von Flüchtlingen bereits anerkannten Asylstatus genießen und sich damit selbst eine Wohnung suchen müssten - im Landkreis freilich mit den bekannt geringen Erfolgsaussichten.

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