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ORTSGESCHEHEN

'Desolater Zustand der Echinger CSU'

Zur Mitgliederversammlung der Echinger CSU (Bericht hier) hat Hans-Paul Kuffner, CSU-Mitglied und amtierender Kreishandwerksmeister, in einem Leserbrief an die Freisinger Zeitungen seinen Unmut mit der Situation der Partei zum Ausdruck ausgebracht. Der Brief im Wortlaut:
'Die Situation, in der sich die CSU Eching einem Besucher bei ihrer Mitgliederversammlung präsentiert hat, ist aus meiner Sicht bedenklich. Die deprimierende Zahl von 22 stimmberechtigten Anwesenden bei einem Ortsverband von über 110 Mitgliedern hat diese Jahreshauptversammlung zu einem etwas vergrößertem Stammtisch gemacht. Und dieses willkürliche Häufchen sollte dann angesichts der ansteghenden Neuwahlen über das Geschick des Ortsverbandes entscheiden.
Derartiges Desinteresse muss Gründe haben, die der scheidende Vorsitzende Dieter Migge dankenswerterweise deutlich angesprochen hat. Zum einen gibt es wohl ein allgemeines politisches Desinteresse; zum anderen aber hängt so etwas auch an den handelnden Personen. Migge sagte unter anderem, der Ortsverband sei zu einer „One-Man-Show“ geworden. Im CSU-Ortsverband fehlen völlig Aktivitäten, die ein Mitglied animieren könnten, sich einzubringen. Einige erfolgreiche Veranstaltungen, die einmal den Ortsverband ausgemacht haben, sind restlos in der Versenkung verschwunden. Die Junge Union zum Beispiel, die viele davon ausgerichtet hat, gibt es nicht mehr. Sie ist klinisch tot.
So gesehen befindet sich der Ortsverband in ein desolatem Erscheinungszustand, bei dessen Analyse durch den scheidenden Vorsitzenden die in Verantwortung stehenden Vorstandskollegen in die Kritik geraten sind. Es ist für ein Mitglied des Ortsverbands dann aber sehr irritierend, dass mit exakt den gleichen Personen um eine neue Vorsitzende nun der Neuanfang begonnen werden soll. Mir ist schleierhaft, wie dieser Neuanfang so in die Gänge kommen soll. Viel Engagement und Teamarbeit wäre dazu unbedingt notwendig – von Leuten, die es daran erkennbar in der Vergangenheit fehlen ließen.
Sehr befremdet hat mich schließlich der Umgang, wie er dort in einem Ortsverband gepflegt wird, der in Eching immerhin den Bürgermeister und die Gemeinderatsmehrheit stellt, mithin also einiges an Vorbildwirkung entfaltet. Für den scheidenden Ortsvorsitzenden Migge gab es aus dem gesamten Vorstand kein Wort des Dankes für zwölf Jahre geleistete Arbeit; ebenso wenig wäre mir aufgefallen, dass der scheidende Vorsitzende einen Glückwünsch an seine gewählte Nachfolgerin ausgesprochen hätte. Das ist eine Frage des Stils und des Anstandes, der in unserer Gesellschaft immer mehr schwindet, und den ich hier leider völlig vermisst habe.'

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