ORTSGESCHEHEN

Wohnen und arbeiten am Geflügelhof

Ein neues Wohnheim für 39 Menschen mit geistiger oder Mehrfachbehinderung errichtet das Heilpädagogische Centrum Augustinum (HPCA) am Hollerner Geflügelhof. Mit rund 100 Gästen wurde am Freitag Richtfest gefeiert. Mit dem Wohnheim kommt das HPCA einem besonderen Zug der Zeit nach: Wohnen und Arbeiten werden angenähert.
Denn rund um die neue Wohnanlage bewirtschaftet das Haus schon lange den ehemaligen Geflügelhof als Gärtnerei. Jetzt werden einige der Beschäftigten in der Gärtnerei hinter der nächsten Haustüre wohnen können. In einem einstöckigen Haus werden durchwegs Einzelappartements entstehen, die zu Sechser-Wohngruppen zusammengefasst sind. Über sechs Millionen Euro investiert das HPCA in die Anlage.
Das Projekt schlage damit einen großen Bogen "vom Bauernhof zum Bauernhof", sagte Matthias Heidler, Geschäftsführer des HPCA. Der Geflügelhof, den die Gärtnerei vor Jahrzehnten angepachtet hatte, war einst ein Familienbauernhof, wo die Leute lebten und arbeiteten - und so soll es jetzt wieder werden.
Auch für die neuen Bewohner, die nicht in der Gärterei beschäftigt seien, böte das Wohnheim am Geflügelhof aber "eine super-super Wohnlage", schwärmte er, es bediene für die überwiegend aus München herausziehenden Mieter "die Lust auf soziale Gemeinschaft und Landleben". Den Grundstock werden 28 Bewohner der bisherigen Wohngruppe an der Sondermeierstraße in München bilden, die wegen Modernisierungsrückstands geschlossen wird.
Das "komfortable Haus" biete "ein zukunftsweisendes Konzept auf höchstem Wohnniveau", freute sich Jutta Simon, die Leiterin der Wohngruppen im HPCA. Auch wenn Gärtnerei und Wohnheim in der HPCA-Organisation unter Unterschleißheim läuft, wo das Haus bereits vier Wohngruppen unterhält, ist der Geflügelhof doch ein Echinger Gemeindeteil. Bürgermeister Sebastian Thaler sagte denn auch, man sei "etwas stolz", dass diese moderne Anlage in Eching entstehe. Im Juli 2017 soll das Wohnheim bezugsfertig sein.