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ORTSGESCHEHEN

Nachbarproteste schränken Wohnblock ein

Seit nahezu zwei Jahren nun zieht sich das Genehmigungsverfahren des Wohnblocks auf dem Anwesen Handschuh zwischen Danziger Straße und Bürgerhaus schon hin (Bericht hier). Extrem spät erst sind aber offenbar die Anlieger einbezogen worden. Und deren Proteste haben nun den Gemeinderat umgestimmt. Einmütig will der Bauausschuss eine Reduzierung des Baukörpers fordern. Strittig ist nun, ob die Höhe oder die Länge beschnitten werden soll. Diese abschließende Entscheidung wurde auf die Gemeinderatssitzung vertagt.
Die Ausschussmitglieder der SPD hatten seit jeher eine Höhenbeschränkung des westlichen Gebäudeteils gefordert, vorwiegend aus ortsplanerischen Gründen, mit Rücksicht auf das benachbarte Bürgerhaus. Die massiven Proteste der Anwohner haben nun auch die CSU dazu bewogen, die Dimensionen des Neubauprojekts zu hinterfragen. Man stehe 'nicht sehr glücklich da, wenn wir in dieser späten Phase sagen, dass deutlich geändert werden muss', sagte Dieter Migge (CSU), aber die Belastung der Nachbarschaft sei anders 'nicht heilbar'.
Migge gab zwei Lösungsansätze vor. Entweder müßte Hauslänge um eine komplette Wohneinheit reduziert und damit der Abstand zu den Nachbarn um mehrere Meter vergrößert werden; oder der Westflügels müsse um ein Stockwerk gekappt werden, die ursprüngliche Forderung der SPD. 'Das würde die Situation entschärfen', betonte Migge. Bürgermeister Josef Riemensberger (CSU), der sich ansonsten aus der Diskussion komplett herausgehalten hatte, sagte auf ausdrückliche Nachfrage von Barbara Schefold (SPD), er würde 'rein gestalterisch' die Reduzierung um ein Stockwerk begrüßen. Da dies jedoch die planerisch deutlich aufwändigere Variante sei, wolle er dies dem Bauherrn nicht zumuten, da die bisherigen Beratungen stets eine Akzeptanz der Höhe signalisiert hätten.
Auch Hans Grassl (FWG) wandte sich gegen derart massive Eingriffe. Es sei 'schon enorm, was wir dem Bauherrn aufbürden', monierte Grassl. Andreas Spenger (CSU) fand die Forderungen auch inhaltlich unnötig. Die optische Gestaltung gegenüber dem Bürgerhaus sei 'sehr gut gelungen'. Dass der Bauherr das komplette Gebäude um 1,25 Meter und zusätzlich den Westflügel um weitere 87 Zentimeter nach Süden verschoben hatte, sei 'schon ein sehr guter Kompromiss, mit dem auf die Belange der Nachbarn eingegangen wurde.' 'Dem Bauherrn können wir nichts zumuten', konterte Klaus Walter (CSU), 'aber den Nachbarn im Norden muten wir eine extreme Belastung zu?' Gestehe der Ausschuss das volle Bauvolumen zu, bedeute dies nur, 'dass der Bauherr möglichst viel Geld machen kann auf Kosten der nördlichen Nachbarn', schimpfte Walter.
Nach taktischen Winkelzügen (siehe Am Rande) wurde die endgültige Entscheidung in die nächste Gemeinderatssitzung vertagt. Bis dahin soll sich der Bauherr zu den technischen und planerischen Aspekten der beiden Alternativen äußern können.

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