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ORTSGESCHEHEN

Mittelzentrum mit Unterschleißheim - so, so...

In der Fortschreibung des Landesentwicklungsprogramms soll das gemeinsame "Mittelzentrum", das Eching mit Neufahrn bildet, künftig um Unterschleißheim ergänzt werden. Reale Konsequenzen hat diese formale Einstufung etwa bei überörtlichen Genehmigungsverfahren oder der Ansiedlung und Zuteilung von übergreifenden Einrichtungen. Hier werden die drei Orte in der landesplanerischen Beurteilung dann als eine Einheit betrachtet und bewertet.
Der Neufahrner Gemeinderat hatte den Zusammenschluss sehr skeptisch gesehen und eine ablehnende Haltung formuliert. Unterschleißheim hat die lange betriebene Aufwertung zum Mittelzentrum, wenn auch nur im kommunalen Verbund, ausdrücklich begrüßt. Die Gemeinde Hallbergmoos möchte sogar unbedingt in den Zusammenschluss integriert und dadurch ebenfalls Mittelzentrum werden.
Das Echinger Rathaus hat in erster Linie mit Schulterzucken reagiert. "A bisserl beliebig" nannte Bauamtsleiter Thomas Bimesmeier diese Angliederung. Während das bestehende Mittelzentrum Neufahrn/Eching immerhin über das gemeinsame Gewerbegebiet zusammengewachsen sei, bestünden zu Unterschleißheim doch nur wenig Bindungen.
Am konkret anstehenden Neubau von Ikea im Gewerbegebiet Ost hat das Rathaus die neue Situation nun mal überschlägig durchgespielt. Eine Bewertung dieses Projekts mit Unterschleißheim im Mittelzentrum hätte "nur marginale Auswirkungen", schilderte Bürgermeister Sebastian Thaler.
Anhand wenig greifbarer Konsequenzen geriet die Ansicht im Planungsausschuss des Gemeinderats zur Glaubensfrage. Anette Martin wähnte für die SPD "einige scharfe Kanten" in der Zusammenfassung, daher sei das "nicht unbedingt etwas, das wir erstreben sollten". Unter anderem trenne von Unterschleißheim sogar eine Landkreisgrenze. Otmar Dallinger (FWG) wollte dagegen zuvorderst eventuelle "gemeinsame Vorteile" sehen und keine Bedenken konstruieren: "Ein Auto oder die Kaufkraft haben keine Landkreisgrenze".
Die CSU hätte es auch lieber gesehen, "wenn wir unser Feld für uns behalten", sagte ihr Sprecher Georg Bartl. Eine realistische Bewertung sei jedoch erst möglich, wenn sich konkrete Fälle der Umsetzung ergeben hätten. Sylvia Jung (Bürger für Eching) nannte den Zusammenschluss eine Chance, die nachbarschaftlichen Beziehungen zu Unterschleißheim zu verbessern.
Gegen die SDP verabschiedeten alle anderen Gruppierungen mit 10:3 Stimmen in der Stellungnahme an die Staatsregierung ihr "grundsätzliches Einverständnis", ergänzt um den Hinweis, es dürfe "nicht zu einer interkommunalen Konkurrenz bei der zukümftigen Vergabe von Versorgungseinrichtungen kommen". Die weitere Koppelung an Neufahrn wird hingegen in einer graduellöen Abstufung von Eching ausdrücklich begrüßt.

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