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ORTSGESCHEHEN

Alle Anliegen auf den Tisch

Alle Anliegen auf den Tisch

Recht reges Interesse hat die Premiere von Bürgermeister Sebastian Thaler bei seiner ersten Bürgerversammlung hervorgerufen. Über 150 Besucher waren am Mittwoch im Bürgerhaus - und für den "Neuen" gab es überaus viele Fragen und Anliegen, meist seit Jahren bekannt und oft auch wiederholt.
Von der Ampelschaltung an der Freisinger Straße zum Ausbau alternativer Verkehrswege im öffentlichen Personennahverkehr, von der schlechten Gehwegbeleuchtung bis zum Lärm nördlich der Bahnlinie - das Themenspektrum der Bürgerklagen war breit. Thaler zeigte sich nach 77 Tagen im Amt schon rundum präpariert, was bei zahlreichen Dauerbrennern wie der Ampel an der Kreuzung der Haupt- mit der Paul-Käsmaier-Straße oder dem Fluglärm freilich hieß, dass er wie sein Vorgänger auch nur auf andere Zuständigkeiten und fehlende Kompetenzen des Rathauses hinweisen konnte.
Der monierten Verkehrsbelastung um die Geschwister-Scholl-Straße durch die Schulen und Kindertagesstätten im Viertel sagte er zu, es zu verfolgen. Im Rathaus würde bereits diskutiert, ob Einbahnregelungen in dem Quartier Verbesserung brächten. Grundsätzlich sei aber "der ganze Westen Echings mangelhaft erschlossen".
Bei der Frage nach bezahlbarem Wohnraum verwies er auf die anstehenden Neubaugebietsausweisungen an der Böhmerwaldstraße und in Dietersheim am Mühlenweg wohl noch 2017 und in Eching-West unmittelbar danach. Er sei "guter Dinge", dass die Gemeinde mit ihrem Einheimischenmodell hier ansprechende Angebote schaffen werde.
In der seit Monaten anhaltenden Diskussion im Gemeinderat um die neuen Konditionen dieses Modells bezog er klare Position, dass er "schon einen deutlichen Preisabschlag" favorisiere. Diskutiert werden hier Marchen von zehn bis 50 Prozent des Bodenrichtwerts. "Bei zehn Prozent Abschlag erreiche ich jemand, der sich dann gleich noch ein neues Auto in die Garage stellt", sagte er.
Zum Neubau des Rathauses schilderte er, dass er in die vor seiner Amtszeit gelaufenen Entwicklungen derzeit auch eigene Gedanken einbringen möchte. Unter anderem hätte er die Optik des Hauses gerne "ein bisserl spannender". Der Grundsatzbeschluss der Sanierung statt eines Neubaus werde nicht mehr angetastet, auch wenn er unumwunden anklingen ließ, dass er dies für falsch halte. "Beim Feuerwehrhaus haben wir ganz viel Geld liegen lassen", erinnerte er, "das ging in die Hose, da gibt es heute keinen mehr, der sagt, eine Sanierung war besser als ein möglicher Neubau".
Als aktuell größte Planung stellte er den anstehenden Neubau von Ikea vor. Dessen Erweiterung sei "ein sehr, sehr schönes Signal für uns". Die Pläne, das Möbelhaus neu anstelle des bisherigen Parkdecks mit Ausgriff nach Westen zu situieren und anstelle der bisherigen Hallen die Parkplätze und Freiflächen, werde "für das Ortsbild und die Durchlässigkeit im Gewerbegebiet eine immense Aufwertung" bedeuten, erwartet der Bürgermeister.
Die Einwohnerentwicklung verlaufe weiter in behutsamen Rahmen, was auch so bleiben solle. Sprunghafte Bevölkerungsexplosionen wie in Nachbarkommunen solle es in Eching nicht geben. Aktuell zählt die Gemeinde 13.900 gemeldete Erstwohnsitze.
216 Asylbewerber sind derzeit in Eching zu Gast, wobei die 28, die noch in der ehemaligen Post an der Bahnhofstraße leben, dieser Tage in die neue Unterkunft an der Oskar-von-Miller-Straße umziehen werden.
Bei der Gestaltung des Hollerner Sees laufe gerade das Plangutachten, Ergebnisse würden im Januar vorliegen. Der geplante Radweg nach Garching, für den noch nötige Grundstücke fehlen, soll notfalls 2017 über Enteignungen realisiert werden, da ansonsten Fördergeld verfiele.

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