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ORTSGESCHEHEN

Vergünstigter Wohnraum - wie, wann, wer?

Einheimischenmodell, Genossenschaften, Gemeindewohnungen - das Portfolio für mögliche vergünstigte Wohnangebote wird immer größer, die konkrete Ausweisung des ersten Neubaugebiets rückt immer näher. Und hinter den Kulissen wird im Rathaus immer noch an den Kriterien und Modalitäten gebastelt.
Am Montag hat erneut der nichtöffentliche Arbeitskreis zur Neugestaltung des Einheimischenmodells zur Baulandvergabe getagt, am Dienstag hat sich der Gemeinderat über ein Genossenschaftsmodell informiert und über staatliche Fördermodelle zur Wohnraumerstellung. Ergebnisse gab es weiter nicht, alles liegt zur weiteren Beratung auf Wiedervorlage.
Im Neubaugebiet zwischen Bahnlinie und Einkaufsmärkten an der Böhmerwaldstraße, dessen Parzellen komplett im Eigentum der Gemeinde sind, will Eching großzügig vergünstigte Angebote auf den Markt bringen. Doch zu den neuen Vergabekriterien hat sich der interne Arbeitskreis ein weiteres Mal nicht annähern können. Die zentrale Bruchlinie verläuft hier zwischen dem Ansatz einer zuallererst sozialen Förderung oder dem Grundgedanken, jeden bauwilligen Einheimischen zu unterstützen, also auch die etwas dickeren Geldbeutel.
Während sich gemeindliche Wohnraumpolitik seit weit über 20 Jahren ausschließlich auf Grundstücksvergaben im Einheimischenmodell beschränkt hatte, hat sich das Rathaus nun auch Optionen im Wohnungsbau eröffnet. Auf dem Areal an der Böhmerwaldstraße sollen immerhin in Wohnblöcken entlang der Bahn weit über 100 Wohnungen entstehen.
Bei der Bezirksregierung wurden die Konditionen für eigene Wohnbauprojekte abgeklopft. Und dem Gemeinderat hat Martin Okrslar von der "Maro Genossenschaft" ein sozial orientiertes Genossenschaftsmodell vorgestellt. Bürgermeister Sebastian Thaler hatte jüngst die unterschriftsreife Bauleitplanung für das Neubaugebiet stoppen lassen, um eventuell derartige Ansätze noch in das Plankonzept zu integrieren.
Okrslar hatte vor einigen Monaten bereits an gleicher Stelle vor dem Verein "Älter werden in Eching" referiert, der seinerzeit die Initiative zu genossenschaftlich organisiertem Mehrgenerationenwohnen angestossen hatte. Über Monate war dieser Vorstoß im Rathaus liegen geblieben, weil sich kein geeignetes Grundstück finden habe lassen. Möglicherweise zeichnet sich für das Mehrgenerationenprojekt nun eine Parzelle im nächsten Neubaugebiet Eching-West an der Hollerner Straße ab.
Der Arbeitskreis für die Kriterien der Grundstücksvergabe wird nun ein weiteres Mal tagen müssen, so dass an eine Verabschiedung der Modalitäten frühestens im März zu denken ist. Die dann festgeschriebenen Vergabekriterien werden auch für Eching-West und die beiden Neubaugebiete im Dietersheimer Süden gelten. Für das Quartier an der Böhmerwaldstraße muss der Gemeinderat parallel dann noch den Umgang mit den Wohnungen festlegen.

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