ORTSGESCHEHEN

Braucht wer günstige Wohnungen?

Eine konkrete Bedarfsermittlung zum Bedarf an günstigen Wohnung hält das Rathaus für entbehrlich. Ein entsprechender Vorstoss der CSU wurde vom Gemeinderat mit 13:11 Stimmen quer durch alle Gruppierungen abgelehnt.
In vier anstehenden Neubaugebieten will das Rathaus Baugrundstücke auch im Einheimischenmodell vergeben. In Ergänzung zu dieser in Eching seit Jahrzehnten üblichen Vergünstigung wird gerade auch überlegt, nicht nur Baugrund, sondern auch Wohnungen erschwinglicher zu machen. Im Neubaugebiet an der Böhmerwaldstraße, das komplett im Eigentum der Gemeinde ist, werden über hundert Wohnungen entstehen.
An Optionen hat das Rathaus in Überlegung, selbst Wohnungen zu bauen und dann preisreduziert zu vermieten oder genossenschaftliches Bauen zu initiieren oder einen Bauträger über entsprechende Preisnachlässe im Verkauf auf verbilligte Vergabe von Eigentumswohnungen an Einheimische zu verpflichten. Alle Varianten sind wie die Neufassung der allgemeinen Bedingungen für das Einheimischenmodell immer noch in der internen Diskussion im Gemeinderat.
Als Grundlage für die Entscheidung über die alternativen Wohnungsbaumodelle hatte die CSU nun eine Bedarfsermittlung gefordert, wer daran überhaupt interessiert sei und an welchen Modellen. Mehrheitlich versprach sich das Gremium davon allerdings wenig Erkenntnisgewinn. Ohne Preisangaben werde sich kaum jemand für eine Variante entscheiden können, warnte Siglinde Lebich, und die kann das Rathaus erst liefern, wenn die Entscheidungen zum Einheimischenmodell gefallen sind.
Leon Eckert rügte zudem, dass die Abfrage wieder einzig auf das Interesse Echinger Bürger abziele. Exakt diese einseitige Bevorzugung eines Interessentenkreises hatte die Europäische Kommission an den Modellen der Kommunen gerügt, was überhaupt erst die Neufassungen nötig machte. Für ihn sei es nur angesagt, dass Eching günstigen Wohnraum schaffe, sagte Eckert: "Die Leute, die dann kommen, werden Echinger."
 
(hierzu ist ein Lesermail eingegangen)