ORTSGESCHEHEN

Radweg Dietersheimer Straße wird begradigt

Die Einschätzungen von Verkehrssicherheit gehen offenbar auch nach der Mode der gerade angesagten Überzeugungen. Vor etlichen Jahren sind das Landratsamt und das Rathaus an der Dietersheimer Straße der Mode gefolgt und haben den Radweg von der kritischen Straßenmündung der verlängerten Hartstraße wegverschwenkt, jetzt orientieren sich die Behörden am neueren Trend und verlegen die Radltrasse wieder an die Fahrbahn.
Die knifflige Situation an der ansonsten völlig banalen Straßenmündung ensteht, weil der Radweg an der Stelle anhaltend abschüssig aus Richtung Süden kommt und die Radler daher mit gehörig Schwung auf die Mündung treffen; und weil zweitens der Radweg von einem kleinen Wäldchen gesäumt ist, so dass die abwärts rollenden Radler den Autofahrern vom See her erst spät sichtbar werden.
Eine Radfahrgeneration früher wurde die Lösung gesucht, indem der Radweg an der Straßenmündung um einige Meter verschwenkt wurde. Die Radler wurden so in ihrem Bergab-Schwung gebremst und zugleich erreichten sie die Hartstraße im Falle von regem Verkehr aus Richtung See erst nach dem zuerst wartenden Auto.
Bei der anstehenden Straßensanierung der Kreisstraße von Eching nach Dietersheim schlugen die Verkehrsplaner im Landratsamt nun vor, die einstigen "Einkehrschwung" wieder aus dem Radweg zu entfernen und ihn völlig standardisiert auch hier entlang der Dietersheimer Straße laufen zu lassen.
Im Gemeinderat hatte bei jenen, die die seinerzeitigen Argumente zur Verschwenkung noch im Ohr hatten, zuerst noch Verwirrung geherrscht. Das Rathaus hat jedoch den Radfahrexperten konsultiert, der für die Gemeinde derzeit auch am Radwegkonzept arbeitet, und der hat nun die Trendwende erläutert und daher ebenso die Begradigung empfohlen, die nun denn auch umgesetzt werden soll.
Völlig unabhängig von dem Richtungsstreit wurden nun auch Sträucher entlang des Radweges gerodet, was mindestens vor dem Frühling die Situation ohnehin drastisch entzerrt.