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ORTSGESCHEHEN

Der Gemeinderat, ein Tennisplatz

Der Gemeinderat, ein Tennisplatz

Sprüche von "Bruder Musikus" alias Günter Lammel beim Starkbierfest 2017 des Musikvereins St. Andreas:
 
Herr Bürgermeister Thaler, in einem Interview haben Sie erklärt, dass Sie die neue Arbeitsstelle extra an dem Standort Ihres Tennisvereins gewählt haben, aber in 134 Tagen es genau zweimal geschafft haben, Tennis zu spielen. Ja, lieber Herr Thaler, es ist halt nicht so, dass man zwischen zwei Tennismatches eben mal schnell Bürgermeister spielen kann.
 
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Auch im Gemeinderat schlägt er sich tapfer, auch wenn er so manches Match nicht gewinnen konnte. Denn wenn Georg Bartl und Otmar Dallinger im Doppel antreten und einen Stopp-Ball kurz hinters Netz setzen, ziehen Sebastian Thaler und Anette Martin im Mixed den kürzeren, da kann der Spielaufbau noch so clever angelegt sein.
 
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Um die Gemeinderatssitzungen abzukürzen, wäre die Einführung eines Tie-Breaks nicht schlecht. So aber möchte jeder Gemeinderat noch selbst einen Ball ins Spiel bringen, obwohl schon jede Vor- und Rückhand geschlagen wurde, und beide Seiten hoffen noch auf einen Punktgewinn - und der Zuhörer sehnt das Ende des Schlagabtausches herbei.
 
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Sebastian Thaler wollte ja nach eigenem Bekunden Eching aus dem Dornröschenschlaf wecken. Das ist ihm gelungen. Durch seinen agilen Wahlkampf ist das Dornröschen aufgewacht - aber nach der Wahl gleich wieder eingeschlafen. Und der tapfere Prinz Sebastian sitzt an seinem Bett und grübelt und denkt nach über dies und das, über Baugebiete, Ortsumfahrung, sozialen Wohnungsbau und über das Rathaus.
Das würde er sich am liebsten wegdenken, aber das ist nicht so leicht wegzuhauen wie eine Dornenhecke, das ist aus Beton und war bei der Einweihung im Jahre 1973 das modernste weit und breit. Liebe Mitglieder des Gemeinderats, bitte wünscht Euch die Fassade nicht zu modisch, sonst kann man das Haus in zehn Jahren schon nicht mehr sehen. Dieser Zweckbau sollte zwar ansehnlich sein, aber auch zeitlos ansprechend wirken.
 
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Ja, Herr Bürgermeister, das mit den Terminen ist so eine Sache. In einem Interview haben Sie es ja selbst zugegeben, dass Pünktlichkeit nicht gerade ihre Stärke ist. Die Vereine haben das verstanden und für den Fall der Fälle immer einen Plan B im Hinterkopf. So auch heute: „Kommt er rechtzeitig zum Anzapfen, und wenn net, wer macht’s dann.“ Ganz clevere Vereine haben noch einen Plan C in petto: „Was machen wir, wenn er gar nicht kommt?“

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Lieber Altbürgermeister Josef Riemensberger, bei Deinem Abschied wurde bereits alles erwähnt, was Du in 18 Jahren sogenanntem „Stillstand“ bewegt und erreicht hast, darunter allein 15 größere Bauprojekte, das brauche ich jetzt nicht zu wiederholen. Ein Projekt blieb aber unerwähnt: Du hast die Blaue Brücke sanieren und mit einem Wetterschutz versehen lassen anstatt sie wegzureißen. So ist das eben im Leben: Der eine hat Visionen und der andere darf sie reparieren! Man braucht eben Gestalter und Verwalter!
 
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Beim den Fernsehaufnahmen von muenchen.tv über den Musikverein war auch der Bürgermeister im Bild. Man hat gemerkt, es macht ihm Freude, so mitten im Geschehen zu sitzen, zu dem man selbst nicht viel beizutragen braucht. Das hat sich dann bei anderen Gelegenheiten wiederholt, wo immer sich eine Fotokamera zeigte. Und so lacht einem schon fast täglich beim Frühstück ein Sebastian Thaler aus der Zeitung an. Leider war beim Herbstkonzert des Musikvereins das Fernsehen nicht dabei, sonst wäre unser Bürgermeister wohl erschienen.
 
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Dirigent Michael Werner hat Dirigat studiert mit Schwerpunkt Blasorchesterleitung, davor jedoch noch Schlagwerk und Klavier. Und er nützt jede Gelegenheit, auch mal selbst auf die Pauke zu hauen. Er ist sich auch nicht zu schade, die Pauken zu einem Auftritt selbst zu transportieren. „Bringt schon mal die Pauken zu meinem Auto“, heißt es dann. Letztes Jahr hat er sich ein neues Auto gekauft. In alter Gewohnheit sagte er seinen Spruch, die Musiker brachten die Pauken zum Auto. Aber, o weh, sie passten nicht rein. Ja, lieber Michael Werner, Augen auf bei der Autowahl! So etwas dürfte einem studierten Schlagzeuger nicht passieren!
 
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Unser Jugendorchester wird ja nun von Benedikt Migge dirigiert. Mag sein, dass ihn sein Bart etwas älter erscheinen lässt und dass seine Mutter, die Maria Migge, unsere neue Vereinsvorsitzende, ob ihrer neuen Aufgabe so jugendlich frisch wirkt - auf jeden Fall wurde beim Standkonzert zur Eröffnung des Freisinger Volksfest die Maria als Gattin vom Benedikt begrüßt. Die Begeisterung über dieses Kompliment hielt sich bei der Maria allerdings in Grenzen, da der Sprecher zuvor unseren Musikverein St. Andreas als „Trachtenverein aus Eching“ vorgestellt hatte.
 
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Einem Gerücht zu Folge bringt sich der Benedikt selbst das Klarinette-Spielen bei. Er beherrscht bereits Trompete und Flügelhorn, Posaune und Tenorhorn hat er auch schon erfolgreich versucht. Wenn er nun alle Instrumente selber spielt und dabei noch dirigiert, braucht er bald kein Orchester mehr.
 
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Beim Interview für muenchen.tv hat dem Moderator Christopher Griebel am besten der Kühlschrank im Probenraum gefallen. Der Inhalt stammte noch von einer Bierverkostung nach der Probe eine Woche zuvor, denn sonst gibt’s im Probenraum selbstverständlich keinen Alkohol!
Als er mit Blick auf dessen kleine Trompete den Ferdinand Waldhier mit der Frage konfrontierte: „Bist zu zufrieden mit dein’m Teil? Der neben dir hat a größere“, meinte dieser schlagfertig: „Na, die han ja eigentlich gleich groß, meine is bloß omoi mehr zammgfoitn.“

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