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ORTSGESCHEHEN

Lesermail zum Artikel: 'Keine weitere Verdichtung im Neubaugebiet, wirklich jetzt'

Mehr Wohnraum und 1 Mio. € Zusatzeinnahmen treffen auf ignorante Echinger Gemeinderäte
Zwei zentrale Argumente führte Bürgermeister Sebastian Thaler in der Gemeinderatssitzung am 25.04.2017 für die Umplanung des Baugebietes Böhmerwaldstrasse, nördlich Einkaufsmärkte, mit seinen Fachleuten ins Feld.
1. Schaffung von mehr Wohnraum für Echinger Familien durch Umplanung von 12 Doppelhaushälften (DH) auf 14 Reihenhäuser (RH) (insgesamt 21 RH) und Erweiterung des Geschosswohnungsbaus um 12-16 Wohnungseinheiten (WE). Der Grund ist die sehr hohe Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum.
2. Generierung von Zusatzeinnahmen von ca. 1 Mio. € für die Gemeindekasse, ausgelöst durch die Umplanung (plus Parzellen, minus Verkehrsfläche).
Diesen sachlichen Argumenten entzogen sich die „Betonfraktionen“ der CSU und FWG auf vielerlei trotzige Art und Weise. Sie hielten an ihrer alten Vorstellung der Bebauungsplanung fest, die unter Federführung von Ex-Bürgermeister Riemensberger vor 3 Jahren in Bearbeitung ging. Der Geist des Ex-Bürgermeisters wirkte im Sitzungssaal offensichtlich nach.
Hr. Bartl (CSU) betonte wiederholt die hohe Qualität der alten Bauplanung. Für geänderte Rahmenbedingungen wie die hohe Nachfrage junger Echinger Familien nach Eigentum zeigte er kein Verständnis. Auch für die Mehreinnahmen war er nicht empfänglich, obwohl gerade er kleinste Ausgaben, wie bei der Anschaffung einer Kehrmaschine geschehen, hinterfragt.
Christoph Gürtner (FWG) verwies stolz auf die "Meinungsstabilität seiner Fraktion" und ergänzte, dass Eching nicht die Münchner Wohnungsmisere lösen kann. Auch wurde die durch die Umplanung bedingte Verzögerung von 3 Monaten durch die FWG kritisiert. Bei einer bisher angefallenen 3jährigen Planungszeit klingt dieser Ablehnungsgrund fast kabarettistisch.
Die nicht nachvollziehbare Sturheit von CSU- und FWG-Räten sowie des 2. BM Dallinger und 3. BM Kellerbauer ist so groß, dass sie erst dann, wenn die Grundstücke für „opulente“ DH nicht an den Mann gebracht werden können, Planungsänderungen zulassen wird. Das Risiko hochpreisiger DH-Planungen ist also den Räten bewusst, kann aber nicht zugegeben werden.
Sachliche Argumente, von Fr. Dr. Hirschmann und Fr. Lebich (Grüne) vorgetragen, stießen ebenfalls ins Leere. In der Abstimmung konnte sich Heike Krauß (CSU) der Argumentation Thalers anschließen, es fehlten jedoch 2 Räte als Unterstützer vom BM Thaler (Dr. Schmidtchen, SPD, Eckert, Grüne). Die dichtere, von BM Thaler vorgeschlagene Bebauung, wurde mit 12:11 äußerst knapp abgelehnt – nicht zuletzt aus Ignoranz der CSU- und FWG-Räte.
Es ist die grosse Chance vergeben worden, jungen Echinger Familien verstärkt bezahlbares Wohnen auch in Form von Eigentum anzubieten. Sie werden sich daran erinnern, wenn sie in 3 Jahren zur Gemeinderatswahl in Eching aufgerufen werden.
Klaus-Dieter Röver
 
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