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ORTSGESCHEHEN

Anliegerproteste gegen Boardinghaus

Heftige Anliegerproteste begleiten die Erweiterung des Boardinghaus-Komplexes an der Einmündung des Klosterwegs in die Obere Hauptstraße. Im Bauleitplanverfahren wurde teilweise mit Unterschriftenlisten gegen das Projekt Front gemacht, hauptsächlich gegen die genehmigte Höhenentwicklung von bis zu fünf Geschossen, aber auch gegen die vorgesehene Tiefgaragenausfahrt in den Klosterweg. Der Gemeinderat will den Protesten nicht folgen.
Die bestehenden Boarding-Zimmer werden bereits über eine Tiefgarage erschlossen, deren Zu- und Abfahrt inmitten des Grundstücks liegt, mit Anbindung an die Hauptstraße. Durch die anstehende Verdopplung der Kapazitäten würde auch die Tiefgarage erweitert, so dass eine gemeinsame Zu- und Abfahrt in dieser Dimension nicht mehr zulässig ist.
Vorgesehen ist nun, die Zufahrt an bestehender Stelle zu belassen und die Ausfahrt in den Klosterweg zu führen. Darin sehen die Anwohner eine vermeidbare Lärm- und Schadstoffbelastung, wird in mehreren Einsprüchen zum Bebauungsplan kritisiert. Zudem werden Gefahren für den Schulweg befürchtet. Ein Einspruch gegen die neue Tiefgaragensituierung war mit 40 Unterschriften hinterlegt.
Der Bauausschuss des Gemeinderats will nun ein Lärmgutachten für die Ausfahrtsituation abwarten. Hoffnungen machte Gemeinderat Georg Bartl im Ausschuss den Anliegern freilich nicht. "Wir können an so einer Stelle nicht verhindern, dass Lärm entsteht", sagte er. Weil die Gemeinde im Zuge des Bauvorgabens einen neuen Geh- und Radweg entlang des Boardinghaus-Grundstücks plant, werde sich aber "die Schulwegsituation eher verbessern", ist er überzeugt.
Offen ist die Tiefgaragenplanung aber unabhängig von den Anliegerprotesten dennoch, weil es dem Bauherrn bislang nicht gelingt, die für sein Projekt nötigen Stellplätze nachzuweisen. Er hat nun gefordert, das Boardinghaus nicht nach dem Schlüssel für Wohnbebauung zu bewerten, sondern nach dem für Beherbergungsbetriebe, was deutlich geringere Parkplatzzahlen bedeuten würde. Das hat der Ausschuss aber einstimmig abgelehnt.
Um den Schlüssel erfüllen zu können, muss jetzt zusätzlicher Parkraum geschaffen oder das Bauvolumen reduziert werden. Die Gebäudehöhe, die abgestuft von West nach Ost ansteigen soll, wurde mit maximal vier Stockwerken plus einem zurückgestzten Laternengeschoss für den östlichen Fixpunkt an der Hauptstraße vom Ausschuss mit 8:5 Stimmen bestätigt.
Auch dagegen hatten sich die Anwohner ausgesprochen. Der Neubau würde dann um über fünf Meter höher als die Nachbarbebauung, wo teilweise früher höhere Entwicklungen abgelehnt worden waren. Schon der in der Abstufung mittlere Gebäudeteil übersteige die übliche Bebauung der Nachbarschaft.

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