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ORTSGESCHEHEN

Obdachlosenasyl kommt doch in die alte Post

Nun zieht die Obdachlosenunterkunft der Gemeinde doch in das ehemalige Postgebäude am "Stachus". Hatte der Gemeinderat die provisorische Lösung vor Monatsfrist noch abgelehnt, so ließ sich das Gremium im zweiten Anlauf nun von den Argumenten der Rathausverwaltung überzeugen. Mittelfristig soll für die kommunale Pflichtaufgabe, bei akuter Wohnungslosigkeit ein Obdach anzubieten, aber eine andere Lösung kreiert werden.
In der Wiederaufnahme der kürzlichen Debatte berichtete die Gemeindeverwaltung nun, dass im Gefolge eines Brandschadens auch akute Brandschutzauflagen für die bisherige Dietersheimer Obdachlosenunterkunft umgesetzt werden müssten, die auf Kosten von rund 12.000 Euro geschätzt würden. Zudem müsste ein jetzt eingefordertes Brandschutzgutachten abgewartet werden, das möglicherweise noch weitere Maßnahmen aufwerfen könnte.
Bürgermeister Sebastian Thaler sah freilich "wenig Sinn, da jetzt noch was reinzurichten". Das Haus ist bei der anstehenden Umgestaltung und Bebauung des Angers für die Abrissbirne vorgesehen. Effektiver sei es doch, für etwa den gleichen Aufwand das alte Postgebäude zu ertüchtigen, das auch langfristig dann nutzbar bleibt.
Sieben Zimmer im ersten Stock werden nun als Obdachloseunterkünfte hergerichtet. Zuletzt waren hier Asylbewerber untergebracht, davor war eine Pension eingemietet. In der Dietersheimer Unterkunft wohnen derzeit eine dreiköpfige Familie und eine Einzelperson.
Dringend mahnte der Gemeinderat aber an, eine dauerhafte Lösung für dieses Pflichtangebot zu suchen und die "ewige Improvisiererei", wie Oliver Schlenker rügte, abzustellen. Die Einrichtung im alten Postgebäude wurde ausdrücklich auf zwei Jahre befristet.
War das Projekt vier Wochen vorher noch mit 11:11 Stimmen abgelehnt worden, so wurde es nun mit 21:1 akzeptiert. Dagegen votierte Otmar Dallinger, der sich für provisorische Lösungen wie Container oder eine Einmietung in günstige Hotels ausgesprochen hatte.

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