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ORTSGESCHEHEN

'Womit haben unsere Bäume das verdient?'

Zum Baumschnitt in der Gemeinde schreibt Simon Wankner:
"Ist das der neue Skulpturenschnitt, den wir an einigen Bäumen im Gemeindegebiet Eching beobachten müssen? Oder ist es nur eine weitere Variante der Baumquälerei durch rigoroses Herumgeschneide, gegen die ich seit Jahren und leider weitgehend vergeblich anargumentiere?
Es muss das Letztere angenommen werden. Über Jahre schon mussten wir zum Beispiel hinnehmen, dass im Gemeindegebiet die Bäume mit Aufast-Orgien gequält wurden, ohne dass es in den weit überwiegenden Fällen dafür eine Notwendigkeit gab.
Wer nur einen Hauch von Ahnung hat, weiß, wie sehr Bäume darunter leiden, wenn den Stämmen durch Reduzierung der Baumkrone der Schutz vor Sonneneinstrahlung genommen wird. Sie bekommen schlimmste Stammschäden (siehe die jungen Linden am Friedhofszugang Günzenhausen), die die Lebensdauer von Bäumen stark verringern - ganz abgesehen davon, dass die Lebensraum- und Wohlfartswirksamkeit abnimmt, wenn die Baumkronen kleiner werden.
Vor dieser Aufastungs-Unsitte waren nicht einmal Bäume im Bestand (Beispiel Freizeitgelände) sicher. Aber es ist ja nichts so schlimm, dass es nicht noch schlimmer kommen könnte. In unserer Gesellschaft scheint es unabdingbar zu sein, immer noch einen draufzusetzen: Jetzt werden Bäume nicht mehr nur bis in große Höhen aufgeastet, jetzt wird gleich die ganze Krone abgenommen.
Wer immer das war an der Bahn oder am Bolzplatz in Günzenhausen (nur um zwei Beispiele zu nennen), er hat schlimmen und nicht mehr gut zu machenden Schaden angerichtet. Die Bäume sind auf Dauer geschädigt, es wurden durch die großen Schnittflächen Sollbruchstellen für die Wiederaustriebe angelegt, es wurden durch die großen Wunden Einfallstore für Krankheiten geschaffen.
Kurz: Bäume, deren Lebensdauer auf womöglich mehrere hundert Jahre ausgelegt ist, wurden zu siechen Geschöpfen gemacht, deren Lebenserwartung sich nur noch in Jahrzehnten misst.
Könnte es sein, dass das gewollt ist? Ist der "Skulpturenschnitt" womöglich eine neue Methode, unsere Baumschutzverordnung auszuhebeln, also pro forma den Baum zwar stehen zu lassen, aber ihn so schlimm zu schädigen, dass er nach kurzer Zeit - weil abgestorben oder zur Gefahr geworden - weg muss?
Wie dem auch sei und wer das auch immer zu verantworten hat: Es wurde schlimmer Schaden angerichtet an lebendigen Wesen, am Ortsbild und es wurde ein denkbar schlechtes Beispiel für den Umgang mit Bäumen gegeben."

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