Baugrund für 780 Euro
Bauplätze in Eching könnte es im neuen Wohnbaumodell zum Quadratmeterpreis von etwa 780 Euro geben, in Dietersheim für etwa 680 Euro. Bürgermeister Sebastian Thaler (parteilos) will dem Gemeinderat einen Abschlag von 30 Prozent vom Bodenrichtwert vorschlagen. In den Gruppierungen des Gemeinderats waren bisher Abschläge zwischen zehn und 50 Prozent diskutiert worden.
Im Wohnbaumodell blieb der Preis für den Baugrund offen, der je nach Baugebiet spezifisch festgesetzt werden soll. In der Ratssitzung am 5. Juni will der Bürgermeister über die drei zuerst anstehenden Baugebiete in einem Aufwasch entscheiden lassen: das Quartier zwischen Bahn und Einkaufsmärkten östlich der Böhmerwaldstraße, Eching-West zwischen Hollerner und Maisteigstraße und Dietersheim Süd-Ost am Mühlenweg.
Thaler möchte eine Größenordnung von 30 Prozent Abschlag für alle drei Neubaugebiete vorschlagen und dann je nach Lage noch um fünf Prozent rauf oder runter tarieren. Dass er zehn Prozent Abschlag angesichts "der schwindelerregenden Höhe" des Richtwerts für eine Farce hält, hatte der Bürgermeister schon bei der Verabschiedung des Wohnbaumodells gesagt. Aber auch 50 Prozent hält er für nicht unbedingt vertretbar.
Schließlich sind jedes Prozent Rabatt entgangene Einnahmen der Gemeinde, die die Grundstücke veräußert. Trotz des angelegten Sozialschlüssels bei den Kriterien des Wohnbaumodells könnten sich auch den verbilligten Baugrund "nicht die Ärmsten der Armen" leisten, formuliert es Thaler. In diesem Segment kann die Gemeinde nur durch Mietwohnungsbau unterstützend eingreifen und Mittel dafür sollten auch durch den Grundstücksverkauf generiert werden, rechnet er. Und schließlich braucht die Gemeinde auch noch Mittel aus den Erlösen für die Infrastrukturlasten infolge der neuen Wohngebiete.
Der Verkehrswert wird für jedes Grundstück individuell ermittelt anhand des amtlichen Bodenrichtwerts und des damit erlangten Baurechts. Weil der amtlich veröffentlichte Richtwert mit 1100 Euro für Eching und 960 Euro für Dietersheim nun schon von 2016 stammt, wird das Rathaus evbentuell noch einen Indexzuschlag draufsatteln.
Die schlussendlich abgestimmten Kriterien des Wohnbaumodells werden derzeit final vom Rechtsberater der Gemeinde geprüft. Am 5. Juni soll nach Thalers Vorstellung der Gemeinderat die Preise festzurren, für 6. Juni ist die Informationsveranstaltung für Intreressenten im Bürgerhaus terminiert. Anschließend wird die Bewerbungsfrist starten.
Die Versammlung ist dabei für das Verfahren nicht relevant, sondern dient nur der Information. Alle Infos wird auch online geben. Die gemeldeten Interessenten werden vom Rathaus nicht automatisch zu der Veranstaltung eingeladen.
Die eingegangenen Bewerbungen werden anhand des Kriterienkatalogs bewertet und so in eine Reihenfolge gebracht, die dann vom Gemeinderat korrigiert oder beschlossen wird. Thaler erwartet, dass im Spätsommer die Parzellen vergeben und anschließend verkauft werden. Die Erschließungsarbeiten könnten in allen drei Baugebieten Anfang 2019 abgeschlossen sein, so es im Sommer nächsten Jahres dann richtig losgehen könnte mit dem Eigenheimbau.
Einige Parzellen für den Hausbau werden auch im Erbbaurecht vergeben, wofür minimal abgeänderte Vergabekriterien gelten. Der Gemeinderat legt pro Baugebiet fest, wieviele und welche Flächen das sind. Ob die Bewerbungen für Kauf und Erbpacht parallel möglich sind oder ob sich Bewerber vorab festlegen müssen, ist noch nicht abschließend geklärt.
26.05.2018 | Ihre Meinung dazu... | nach oben | zurück