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ORTSGESCHEHEN

Wohnen bei der Arbeit

Wohnen bei der Arbeit

Zum 40. Geburtstag der Gärtnerei am Hollerner Geflügelhof hat das Heilpädagogische Centrum Augustinum (HPCA) dort auch ein Wohnheim mit 39 Plätzen für Menschen mit geistiger Behinderung errichtet. Am Freitag wurde das Heim bei der Jubiläumsparty für die Gärtnerei eingeweiht.
Das neue Wohnheim ist die größte der 16 Wohnstätten des Augustinums im Münchner Norden, in denen zusammen rund 200 Erwachsene mit einer geistigen Behinderung oder anderen Einschränkungen leben. Die 39 Appartements am Geflügelhof sind in kleinere Wohngruppen für je sechs bis sieben Bewohner unterteilt, "um ein familiäres Miteinander zu sichern", wie Matthias Heidler betonte, der Geschäftsführer des Augustinum.
Jedes Appartement hat ein eigenes Bad mit uneingeschränkter Barrierefreiheit und ist ansonsten individuell und nach den Wünschen der Bewohner gestaltet. Ziel der Wohnstätten sei "ein Leben in Selbstbestimmtheit mit individueller Unterstützung", definierte Heidler. Das Leben in der Gemeinschaft in Hollern biete "Sicherheit, vielfältige soziale Kontakte und eine abwechslungsreiche Freizeitgestaltung".
Mit ihren Betreuern erledigen die Bewohner dort den Alltag mit Einkaufen oder Kochen selbständig. Und tagsüber arbeiten sie überwiegend in einer der HPCA-Werkstätten, von denen einige in Oberschleißheim oder im Norden der Landeshauptstadt liegen - oder etwa die Gärtnerei Hollern, nunmehr vor der Haustüre.
Menschen mit Behinderung arbeiten hier im Garten- und Landschaftsbau, der Innenraumbegrünung und im biologischen Gemüseanbau. Die Gärtnerei erledigt aber auch diverse externe Aufträge, so zum Beispiel die Pflege von Büropflanzen, wobei man zahlreiche Münchner Großbetriebe als Kunden hat. "Bis hinauf in die Vorstandsbüros“ kommen die HPCA-Mitarbeiter so rum, schwärmte Heidler. Damit werde das Credo des Augustinums gelebt, "dass sich jeder in die Gesellschaft mit seinen Fähigkeiten einbringen kann".
Bürgermeister Sebastian Thaler begrüsste die neuen Echinger Gemeindebürger, deren Gros aus dem HPCA-Wohnheim an der Sondermeierstraße in München herausgezogen ist; formal gehört der Geflügelhof zur Echinger Flur. Sein Unterschleißheimer Kollege Christoph Böck reklamierte die Neubürger freilich postwendend für seinen Ort, der einen Steinwurf von der Gärtnerei unmittelbar jenseits der Bundesstraße B13 beginnt. "Sie sind hier bei der Stadt Unterschleißheim", scherzte Böck in Richtung Eching, "nicht auf dem Land..."

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