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ORTSGESCHEHEN

Lkw-Lenker fährt Amok

Nach einem Bagatellunfall ist am Donnerstag ein holländischer Lkw-Fahrer auf der Autobahn Amok gefahren. Der 31jährige hatte mit seinem Sattelzug auf der A 92 von Freising in Richtung Autobahnkreuz Neufahrn einen Kleinlaster auf dem Standstreifen überholt. Bei dem riskanten Überholmanöver wurde der rechte Außenspiegel des Klein-Lkw abgerissen. Der Geschädigte informierte die Polizei und folgte dem 40-Tonner auf die A 9 in Richtung Norden.
Eine Streifenbesatzung der Verkehrspolizei Erding fuhr vor das Fahrzeug und wollte es stoppen. Der 31Jährige am Steuer missachtete jedoch alle Anhaltesignale, gab Gas und rammte - mittlerweile im Bereich der Ausfahrt Schweitenkirchen - das Heck des Polizeiwagens. Die zwischenzeitlich informierte Einsatzzentrale der Polizeidirektion Ingolstadt beorderte mehrere Streifenwagen zur Unterstützung auf die Autobahn, auch weitere Fahrzeuge der Inspektion Erding sowie ein Polizeihubschrauber waren eingebunden. Nach der Anschlussstelle Pfaffenhofen fuhr der Amokfahrer ein zweites Mal auf die vorausfahrende Streifenbesatzung auf. Durch die beiden Anstöße wurden sowohl der Fahrer als auch sein Streifenkollege im Halsbereich verletzt. Der Schaden am Dienst-Pkw wird auf mindestens 5000 Euro beziffert. Die Sattelzugmaschine wurde im Frontbereich leicht beschädigt.
Der nächste Versuch der Polizeikräfte, den Sattelzug anzuhalten, misslang wiederum, da der 31jährige mehrmals rücksichtslos den Fahrstreifen wechselte und die Beamten gefährdete. Schließlich gelang es ihnen, den Lkw im Gemeindebereich Reichertshofen auf der Standspur anzuhalten und den Fahrer festzunehmen. Im Lkw befanden sich noch seine 32 Jahre alte Freundin aus Litauen und deren knapp sechsjähriger Sohn. Bei dem holländischen Kraftfahrer wurde eine Blutentnahme veranlasst, die Staatsanwaltschaft Ingolstadt stellte wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und weiterer Delikte Antrag auf Haftbefehl. Sein Führerschein wurde beschlagnahmt. Der Mann wird am Freitag dem Ermittlungsrichter vorgeführt.
Da er sich nach eigenen Angaben verfolgt fühlt und Anzeichen einer psychischen Erkrankung vorlagen, wurde der 31jährige ärztlich untersucht und anschließend ins Krankenhaus gebracht. Dort musste er von Polizeibeamten bewacht werden. Die weiteren Ermittlungen der Verkehrspolizei Ingolstadt ergaben, dass der Holländer bei einer nur dreistündigen Pause rund 22 Stunden am Steuer gesessen war. Im Lkw war es wegen Beziehungsproblemen zu Streitigkeiten mit der Freundin gekommen.

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