ORTSGESCHEHEN

Das Auge berät mit

Wenn Dieter Migge in einer müßigen Minute bei Sitzungen des Gemeinderats das Auge schweifen läßt, dann sieht er bei einigermaßen rückenschonender Blickjustierung Edmund Conen, Anette Martin oder Sybille Schmidtchen. Ohne nähere Nachforschungen ist davon auszugehen, dass ihn dieser Ausblick entzückt; für den hinterliegenden immobilen Rest des Sitzungssaales gilt dies freilich nicht.
Jüngst monierte Migge nun, dass die künstlerische Ausstattung der zentralen Herz- und Denkkammer der Gemeindelenkung arg zu wünschen übrig lasse. Im Foyer des Rathauses seien nun Gemälde ausgestellt, lobte er, im breiten Vorraum des ersten Stocks ebenfalls. Dies sei sehr erbaulich, freute er sich – bloß der Sitzungssaal falle dagegen ästhetisch weit ab. Die an der Rückfront seit Jahr und Tag prangenden Schaustücke, ein reichlich monochromes Gemälde und ein Foto von Nebelstimmung, könnten 'durchaus mal der Entsorgung zugeführt werden', empfahl er freimütig.
Neue Bilder braucht der Saal! Auf dass Migge der Blick zur Pressebank, direkt vor der potentiellen Ausstellungswand platziert, noch mehr erfreue...