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ORTSGESCHEHEN

'Bald is nix mehr übrig von uns'

Immer mehr Verkehrsbelastung, immer neue Straßenprojekte, immer stärkere ökologische Auflagen: 'Wie unsere Flur betroffen ist, das gibt´s nirgends in einer anderen Gemeinde im Landkreis Freising', sagte Anton Moll, Vorsitzender der Ortsgemeinde der Echinger Landwirte, beim Hammelessen am Montag beim Huberwirt: 'Wenn jetzt auch noch der Transrapid das Obere Moos durchschneidet, bleibt bald nix mehr übrig von uns.'
Weniger als diese überörtliche Planung kritisierten die rund 20 Bauern aber die hausgemachten Probleme. Wenig vorausschauend sei die Verkehrspolitik der Gemeinde, so der zentrale Vorwurf, worunter die Landwirte wegen der Verstopfung der Zufahrten zu ihren Feldern leiden. Die Erweiterung von BMW im Gewerbegebiet Nord etwa gehe zu Lasten des Moosweges, der nicht breit genug ausgebaut worden sei. 'Überall wird zuerst die Erschließung geregelt und dann gebaut', monierte Ludwig Frey, 'warum wird bei uns nicht vorher geplant?' Bürgermeister Josef Riemensberger erwiderte, dass beim BMW mit dem Wiederaufbau nach einem Brand 'eine andere Situation' gegeben sei als bei einer Neuansiedlung.
Dennoch vermissten die Landwirte 'eine grundätzliche Konzeption der Gemeinde', wie Georg Riemensperger kritisierte. 'Es wurden riesige Wohngebiete geschaffen', sagte Hans Fischer, 'aber die Erschließung ist noch wie vor 40 Jahren.' Ohne Ortsumgehung werde die Verkehrssituation im Ort dramatisch bleiben, sagte Riemensperger. Gerade bei den umfassenden Verkehrsertüchtigungsmaßnahmen auf den Autobahnen im Gemeindegebiet habe es das Ratrhaus versäumt, sich mit einer eigenen Konzeption anzuhängen, kritisierte er. Der Bürgermeister warnte davor, 'den Eindruck zu erwecken, dass mit einer guten Planung schon was zu erreichen wäre'. Wer Straßen bauen wolle, müsse sich mit 'so vielen Wiederständen' auseinandersetzen, spielte er auf die Prozesslawine um den Bau der Fraunhoferstraße an, wo sich die Gemeinde mit örtlichen Landwirten auseinandersetzen muss.
Zentraler Kritikpunkt am Montag war auch eine von den Bauern empfundene Ungleichbehandlung im Rathaus. 'Große' Antragsteller wie BMW kämen mit Plänen durch, die 'kleinen' nie erlaubt worden wären, wurde moniert. August Handschuh verwies auf ungleiche Auflagen für private Bauherren. Erbost hat die Landwirte auch, dass die Stadt München auf ihrem Grund im Umgriff der Garchinger Straße neuen Kiesabbau eröffnen möchte, was einem Echinger Betrieb kürzlich versagt worden sei.

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