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ORTSGESCHEHEN

'Kunst' kommt von 'kosten'

So manche erhitzte oder wegweisende Debatte des Echinger Gemeinderates, längst ist sie verweht und verklungen, so manch bedeutsame Entscheidung, sie ist vergessen. Unvergänglich einzig ist die Kunst – so unvergänglich, dass die beiden Bilder, die den Sitzungssaal des Rathauses schmücken, dort immer noch hängen, obwohl Gemeinderat Dieter Migge schon im Januar dringlich darum gebeten hatte, sie nicht mehr sehen zu müssen... (nachzulesen hier)
Bürgermeister Josef Riemensberger legte bei der Erläuterung, warum auf Migges Klage nicht reagiert worden sei, eine umfassende Definition seines ästhetischen Empfindens offen: das Bildnis in Grün sei 'zu teuer, um es in den Keller zu hängen'. Das Rathaus habe es seinerzeit erwerben müssen, weil es bei einer gemeindlichen Ausstellung beschädigt worden sei, berichtete er; er würde es 'gerne verkaufen', aber er befürchte, mit Verlust abzuschließen.
Hans Hanrieder regte an, das Gemälde doch dem Personenkreis anzubieten, 'der diesem Bild sehr nahe ist' – es hängt über dem Pressetischchen... (Im Kollegenkreis wird nun noch überlegt, ob dies ein subtiler Bestechungsversuch gewesen sei oder vielmehr ein ästhetischer Affront.)
Durch stummes Einverständnis erteilte der Bauausschuss dem Bürgermeister jedenfalls Absolution, das Gemälde verscherbeln zu dürfen, auch wenn sich die seinerzeitige Investition nicht amortisiere. Und der Echinger Gemeinderat bietet ab sofort endlich einmal Spannung: womit wird der Sitzungssaal künftig geschmückt...?

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