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ORTSGESCHEHEN

Busanbindung der Realschule bleibt knifflig

Für den Unterricht in Evangelischer Religionslehre und Ethik muss der Landkreis Freising eigene Schulbusse am Nachmittag zur Realschule Eching einrichten - und das passt dem Landratsamt überhaupt nicht. 'Über Sinn oder Unsinn dieses Nachmittagsunterrichts sag ich nix', sagte der Allershausener Bürgermeister Rupert Popp im Planungsausschuss des Kreistages vielsagend.
Entstanden ist die Situation, weil für die 14 Klassen der im Aufbau befindlichen Schule nur ein Lehrer für Katholische Religionslehre zur Verfügung steht. Damit müssen alle Klassen zu unterschiedlichen Zeiten Religionsunterricht haben. Während in den 5. und 6. Jahrgangsstufen die Klassen nach Konfessionen gebildet werden können, ist dies in der 7. Klasse wegen anderer Unterscheidungskriterien nach Wahlpflichtfächern nicht mehr möglich.
Somit bleiben wegen der großen Diskrepanzen der Bekenntnisszahlen immer dann, wenn Katholische Religion unterrichtet wird, höchstens eine Handvoll Kinder für Evangelische Religion und Ethik pro Klasse übrig, die so nicht eigenständig unterrichtet werden können. Sie müssen zusammengefasst werden – und das ist nur nachmittags möglich, und wegen der ebenfalls limitierten Zahl der Lehrkräfte auch hier nur auf mehrere Nachmittage verteilt.
Streng nach den Beförderungsrichtlinien müßten die Kinder aus Allershausen, Hohenkammer und den umliegenden Dörfern dann mit der S-Bahn von Eching nach Freising fahren und dann per Bus in ihre Heimatorte. Weil es aber wegen der zwangsweisen Umleitung dieser Kinder von der Realschule Freising nach Eching (Bericht hier) schon Unmut gab, hatte der Ausschuss schon beschlossen, für den Nachmittagsunterricht eigene Schulbusse einzusetzen, was bis zu 20 000 Euro jährlich kosten kann.
'Wir dürfen diesen Beschluss deswegen nicht aushebeln', warnte der Hohenkammerer Bürgermeister Johann Stegmair. Die Eltern hätten sich nun zumidest auf passende Busverbindungen eingestellt. Und Popp malte sich schon die Schlagzeilen aus: 'Zustände an bayerischen Schulen: die katholischen Kinder werden während der Unterrichtszeit in Religion unterrichtet, die anderen müssen nachmittags kommen und dann werden sie noch nicht mal vom Schulbus gefahren...' Landrat Manfred Pointner relativierte, man sei bei dem Beschluss, die Busse einzusetzen, 'von regulärem Nachmittagsunterricht ausgegangen'.
Einmütig hat sich der Ausschuss nun darauf verständigt, zumindest die Planung abzublasen, zwei Buslinien einzusetzen, mit denen auch noch die Fahrtzeiten minimiert werden sollten. Bestehen bleiben soll der Beschluss, einen Schulbus anzubieten, der dann alle Dörfer von Giesenbach bis Schlipps abfährt. Abschließend beraten will das Gemium dann nochmals, wenn anhand der Einschreibungsergebnisse exakt klar ist, wie viele Schüler den Nachmittagsunterricht besuchen müssen, und woher die kommen.

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