ORTSGESCHEHEN

Bushaltestellen im Forschungsgelände werden nicht mehr angefahren

Wenn die U-Bahn künftig bis ins Garchinger Forschungsgelände verlängert sein wird, werden auch die Busse der Linien 690, 694 und 697 dort enden und nicht mehr bis Hochbrück fahren. Außerdem werden außer dem U-Bahnhof alle anderen bisherigen Haltestellen auf dem Forschungsgelände nicht mehr bedient. Das Landratsamt möchte damit vermeiden, den 'Lumpensammler' für die Fahrgäste abzugeben, die von anderen im Stich gelassen werden.
Die aus Eching kommenden Linien werden nämlich ab Oktober die einzigen Busse sein, die noch im Forschungsgelände fahren, nachdem der Landkreis München mit Eröffnung der U-Bahn alle Buslinien dort einstellt. Der Landkreis Freising fürchtet daher, dass seine Busse dann reichlich von Garchinger und Münchener Studenten oder für Mitarbeiter der Forschungsinstitute aus dem Landkreis München genutzt werden könnte. Im Extremfall könnte dies sogar dazu führen, dass Freising Verstärkerbusse einsetzen und bezahlen müßte, um einen Andrang zu befriedigen, der in Garching entsteht.
Im Planungsausschuss des Kreistages wurde erörtert, dass sich durch die Aufgabe der Haltestellen die Fußwege für Freisinger Fahrgäste ins Forschungszentrum höchstens um 500 Meter verlängern würde. 'Bei kleinen Schulkindern werden zwei Kilometer Laufweg ohne Weiteres zugemutet', sagte Klaus Stallmeister, da müsse über 500 Meter für erwachsene Leute 'wirklich nicht diskutiert werden'. Gegen die Aufgabe der bisherigen Haltestellen sprach sich einzig Andreas Adldinger aus. 'Das gibt nur Ärger', warte er. Dagegen sei noch gar nicht erwiesen, ob der Andrang auf die Busse wirklich so gigantisch sein werde, dass Zusatzkosten entstünden. Er schlug daher vor, die Haltestellen zu belassen und erst bei übergroßem Andrang zu reagieren.
Der Ausschuss entschied jedoch mit 13 zu eins Stimmen, die Haltestellen zu streichen. Sollten sich tatsächlich massive Beschwerden ergeben, sollten die zunächst an die Münchner Kollegen geleitet werden.