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ORTSGESCHEHEN

Heftiger Konflikt um Putzfassade an der Maximilian-Kolbe-Straße

Das Wohngebiet an der Maximilian-Kolbe-Straße wurde seinerzeit so gestaltet, dass alle Häuser einheitlich mit Holzverkleidung zu erstellen seien; dies wurde sogar im Bauleitplan verankert. 13 Jahre später soll an dem am stärksten der Witterung ausgesetzten Eckhaus das Holz durch eine Putzfassade ersetzt werden. Beinahe arglos hatte der Planungsausschuss des Gemeinderates dies gebilligt, nachdem sich die direkten Anlieger in der Reihenhauszeile dafür ausgesprochen hatten (Bericht hier).
Nun wurde das Gremium aber gleich von zwei Seiten zurückgepfiffen. Das Landratsamt beanstandete den Beschluss, weil ein derart gravierender Eingriff in den Bauleitplan nicht durch einfache Ausnahmegenehmigung erfolgen dürfe. Vielmehr müsse die Gemeinde dazu den Bebauungsplan ändern. Und Anlieger aus dem Viertel protestierten mit einer Unterschriftenliste gegen die Aufgabe der Einheitlichkeit.
In dem von 13 Anwohnern der Straße unterzeichneten Schreiben, wird unter anderem daran erinnert, dass die Gemeinde für diesen Straßenzug einst einen Preis des Landratsamtes für gelungene Baugestaltung erhalten habe. Zudem seien die Bauherren nicht nur den Bebauungsplan, sondern auch durch die Erbpachtverträge zu einheitlicher Außengestaltung und gemeinschaftlichem Vorgehen verpflichtet.'Gerade die gemeinschaftliche Gestaltung der Straße war bisher immer ein elementares Anliegen der Gemeinde', monieren die Anlieger, dass vorab nur die direkten Nachbarn gefragt worden seien. 'Das Gesamtbild der Straße als Ensemble gilt es zu bewahren und zu schützen', wird von den 13 Anwohnern abschließend gefordert.
Der Ausschuss hat nun einstimmig entschieden, das vom Landratsamt geforderte Änderungsverfahren einzuleiten. Dies solle ausnahmsweise mit einer vorgezogenen Bürgerbeteiligung begonnen werden, um den Anliegern Gelgenheit zur formalen Äußerung zu geben. Dieter Migge merkte als Fußnote an, dass an der kontroversen Entwicklung 'dieser Ausschuss nicht ganz unschuldig' sei. Dass man vor 13 Jahren im Leitplan Holzfassaden vorgeschrieben habe, sei 'etwas naiv gewesen, zu glauben, dass das ewig hält'. Edmund Conen verwahrte sich gegen diese Kritik. Man habe 'keinesfalls eine naive Entscheidung' getroffen, sagte er, 'die Auszeichnungen zeigen doch, dass wir auf dem rechten Weg waren'. Barabara Schefold sagte, die Maximilian-Kolbe-Straße sei doch 'einer der schönsten Wohnbereiche in Eching'.

Siehe dazu auch: 'Wir regeln nur noch den Verkehr' - wie sich das Rathaus aus Gestaltungsfragen zurückzieht

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