ORTSGESCHEHEN

'Wir müssen jetzt zur Realisierung unserer Ideen kommen'

Reichlich überraschend war Kerstin Rehm 2005 zur Ortsvorsitzenden der CSU gewählt worden. Die erste Hauptversammlung unter ihrer Regie am Donnerstag beim Huberwirt nutzte sie dazu, sich den 25 anwesenden Mitgliedern des 97köpfigen Ortsverbandes ausgiebig vorzustellen.
Sie habe die spontane Zusage bei der Versammlung 2005 'bis heute nicht bereut', sagte sie, 'es macht mir großen Spaß'. Sie habe erfahrene Mitstreiter um sich gehabt, 'die mich darauf hingewiesen habe, wenn ich in ein Fettnäpfchen getreten wäre'. Im Ortsverband und speziell im Vorstand herrsche 'ein sehr offenes und loyales Klima', betonte sie, wofür sie 'die ganze Truppe loben' wolle. Ihr Vorgänger Migge hatte seinen Abschied noch mit einer harschen Schelte speziell des Vorstands flankiert.
Bürgermeister Josef Riemensberger, der für die CSU im Rathaus amtiert, habe sie als 'ausgesprochen g´raden Mann kennengelernt'. Als Ortsvorsitzende wolle sie sich 'bemühen, seiner Politik für Eching dienlich zu sein'. Nachdem die Partei zuletzt weder mit Veranstaltungen noch mit sonstigen Aktivitäten auffällig geworden war, müsse der Ortsverband 'jetzt an die Realisierung unserer Ideen kommen', kündigte sie an. Was sich dahinter verbergen könnte, blieb offen. Über jedwelche aktuelle Themen, über kommunalpolitische Geschehen gab es auf der Versammlung keine Silbe. Bürgermeister Riemensberger blieb stumm, der Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat, Dieter Migge, war gar nicht anwesend.
Heftig gestritten wurde dagegen über die ausstehenden Abgaben von Mandatsträgern (Bericht hier). Hans-Paul Kuffner monierte zudem, dass der Kreisverband rund 70 Prozent der Mitgliedsbeiträge vom Ortsverband abziehe: 'Die lumperten 1950 Euro, die man uns läßt, setze ich gleich mit einer Aushungerung des Ortsverbandes.' Dabei brauche die CSU Eching durchaus Mittel 'für einen verbesserungsfähigen Auftritt am Ort'. Der stellvertretende Kreisvorsitzende Erich Irlstorfer erläuterte die Verwendung des Geldes, unter anderem für das Wahlkreisbüro, und versicherte, das Geld werde 'nicht verbraten, sondern sinnvoll eingesetzt.' 
Für das außergewöhnliche Jubiläum von 50 Jahren Mitgliedschaft in der Partei wurde Edmund Fritsche (6. v. li, neben dem Bürgermeister) ausgezeichnet, Josef Gerhaher in Abwesenheit für 40 Jahre Parteizugehörigkeit geehrt. Von Kerstin Rehm (2. v. li.) und Irlstorfer (4. v. li.) wurden weiter geehrt (v. li.) für zehnjährige Zugehörigkeit Otto John, für 25jährige Zugehörigkeit Maria Migge, Johann Hütt, Josef Riemensberger, Klemens Seemüller, sowie (nicht auf dem Bild) Josef Eberl, Christa Handschuh, Josef Schredl, Karl Schredl, Georg Steiger und Magdalena Widhopf.