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ORTSGESCHEHEN

Wenn die Eltern schwierig werden...

Wenn man zickig wird... wenn Haare an bestimmten Stellen wachsen... wenn die Eltern schwierig werden... Für die Kinder an der Volksschule Danziger Straße sind das Zeichen, die sie mit der Pubertät in Verbindung bringen. Im neuen Saal der Schule im Anbau hat die Schuilsozialarbeit und die Erziehungsberatungsstelle vor über 80 Eltern einen Informationsabend zu dem Thema gestaltet.
Immerhin 1040 junge Menschen befinden sich in Eching derzeit in der nach wissenschaftlicher Einteilung Vorpubertät (10 -12 Jahre) oder Pubertät (13 -16 Jahre). Martina Halbreiter, neue Leiterin der Erziehungsberatung, und Schulsozialpädagoge Detlef Rüsch stellten abwechslungsreich die verschiedenen Veränderungen der jungen Menschen in dieser Zeit vor: Körperbereich, Sexualität, Peergruppe, Gehirnverändeungen, Gefühlswelt, Bedeutung von Familie und Gesellschaft, Medieneinfluss. 'Stellen Sie sich vor', sagte Rüsch den Erwachsenen, 'Sie verlieren Ihren Arbeitsplatz, lassen sich scheiden, müssen umziehen, nehmen deutlich an Gewicht zu und verlieren dann noch Ihren Koffer mit allen Ihnen wichtigen Habseligkeiten...'. Das vermittle ein Bild, 'was jeder Jugendliche zu bewältigen hat'; nämlich Akzeptieren des eigenen Körpers, Aufbau eines eigenen Freundeskreises, Entwicklung der Geschlechtsrolle, eine engere Bezeihung aufbauen, die Zukunft planen und vieles mehr.
Eltern, so der Tip der Fachleute, sollten in dieser Phase das Selbstwertgefühl der Kinder stärken, den Kindern vermitteln, dass sie geliebt würden, so wie sie sind. Gerade heute, wo viele Umbrüche bewältigt werden müssen, sei die wertschätzende Beziehung in der Erziehung wichtig. Pubertät sei eben 'keine Krankheit, sondern eine für alle Beteiligten herausfordernde Lebensphase'.Hierzu gebe es in Eching auch vielfältige professionelle Hilfe und Beratung, etwa in der Beratungsstelle, bei der Jugendsozialarbeit der Volksschule, im Jugendzentrum oder auch im Amt für Jugend und Familie in Freising im Landratsamt. Bei Bedarf soll auch eine Elterngruppe von Pubertierenden eingerichtet werden. 
Rund die Hälfte der Eltern bei dem Infoabend hatten Kinder in der 3. oder 4. Klasse. 'Das zeigt auch, dass man sich nicht früh genug auf die Pubertät vorbereiten kann', sagte Rüsch. So war auch der Wunsch einiger Eltern, dass die Sexualaufklärung schon in der 4. Klasse stärker geschehen sollte.

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