ORTSGESCHEHEN

Eching verdietersheimt

Erste Signale waren vielleicht schon erkennbar, als der Gemeinderat beantragte, die Autobahnausfahrt Eching der A 9 umzubenennen in 'Dietersheim-Nord'. Auch dass Hans Hanrieder immer mehr amtliche Termine der Gemeinde wahrnahm und sich nur noch sporadisch von Josef Riemensberger vertreten ließ, läßt sich im Rückblick klar verfolgen. Größere Unruhen gab es freilich erst, als das Rathaus den Ortsteil Günzenhausen der Nachbargemeinde Fahrenzhausen zum Verkauf anbot. Der jüngste Vorstoss aber, Eching in 'Klein-Dietersheim' umzubenennen, hat jetzt klar erkennen lassen, was da 2006/07 im Echinger Rathaus eingeleitet wurde...
Die Dietersheimer haben im Echinger Gemeinderat das Sagen. Vier Gemeinderäte sind in dieser Mandatsperiode aus dem Gremium ausgeschieden, drei wurden ersetzt durch Dietersheimer. Waren zum Auftakt der neuen Wahlperiode gerade Hans Hanrieder und Hans Grassl die Vertreter des südlichen Gemeindeteils, so hat mit dem Nachrücken von Franz Zeindl, Robert Thies und Isabella Maurus die schleichende Verdietersheimisierung der Echinger Ortspolitik begonnen.
Fast exakt zehn Prozent der Einwohner der Gemeinde Eching leben in Dietersheim, damit müßte der Ort proportional 2,4 Gemeinderäte stellen; stattdessen befindet sich das Ratsgremium zu 21 Prozent in Dietersheimer Hand. Fraktionsstärke haben die Dietersheimer längst, ein Nachrücker noch, und die Dietersheim-Connection kann eine Sperrminorität bilden, zwei, drei noch, und die absolute Mehrheit der CSU wackelt... Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Dietersheimer, könnte Bürgermeister Riemensberger mit Kaiser Wilhelm sagen.
'Dietersheim soll wachsen' ist seit Jahren ein Leitsatz Echinger Ortspolitik. Offenbar war diese Prämisse nicht nur geografisch gemeint...