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ORTSGESCHEHEN

Bildungsoffensive nach bayerischer Art

Nun muss nicht jede Mama oder Papa die organisatorischen Notwendigkeiten der Lehrerversorgung beurteilen können, und dass es unterschiedliche Ansichten gibt zwischen Eltern, die Optimalversorgung ihrer Kinder erwarten, und denjenigen, die das flächendeckend bezahlen müssen, ist auch natürlich. Aber was dem Kultusministerium zur Rechtfertigung der Stundenkürzungen an den Ganztagesklassen einfällt, ist nur noch peinlich. Dass 'in einigen Fällen' die zusätzliche Lehrerarbeitszeit nicht regelkonform eingesetzt worden sei, soll als Begründung herhalten, die Stunden an allen Schulen zu kürzen? Auf solchem Niveau argumentiert ein staatliches Ministerium?
Ach, was haben wir doch alle die beste Schulpolitik der Welt im Ohr, die in Bayern für herrliche Zustände sorgt und ihren wohltätigen Schöpfern so schöne Wahlergebnisse beschert! Aber wie anders hört sich doch da Realität an, wenn es schon als Erfolg verkauft werden muss, dass 'auch weiterhin in gewissem Umfang differenzierter Unterricht organisierbar' sei - an Ganztagesklassen, wo differenzierter Unterricht der pädagogische Kern des ganzen Angebots sein soll.
Vollends zu Hohn werden die Sonntagsreden von Stoiber, Schneider und Konsorten, wenn man noch tiefer ins Detail geht und sieht, welche Hürden im Einzelfall aufgebaut sind; ganze zehn Fachkräfte hat die Echinger Schule zur 'Organisierung in gewissem Umfang' des differenzierten Unterrichts aufgetan - und fünf haben sofort den Krempel hingeworfen, als die bürokratischen Fragebögen des Kultusministeriums kamen...
Wie ist die bayerische Schulpolitik? Wir hören: einzigartig, fehlerlos, allein seligmachend, führend in der Welt. Wir sehen: sie ist armselig.

(zum Bericht)

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