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ORTSGESCHEHEN

Realschule heißt jetzt Imma-Mack-Schule

Realschule heißt jetzt Imma-Mack-Schule

Seit 1. März heißt die neue Realschule an der Nelkenstraße 'Imma-Mack-Realschule'. Das Kultusministerium hat den gemeinsamen Wunsch von Schulleitung, Elternbeirat und Landratsamt gebilligt und den Namen genehmigt.
Die Schule beschreibt ihre Namenspatronin als 'hilfsbereite Ordensschwester' mit folgender Biografie:
'Imma Mack (Bild) kam am 10. Februar 1924 als Josefa Mack in Möckenlohe bei Eichstätt zur Welt. Sie wurde 1940 Kandidatin der Armen Schulschwestern in München und arbeitete seit 1942 als Helferin im Kinderheim des Ordens in Freising. Als sie 1944 im Konzentrationslager Dachau Pflanzen abholen sollte, sah sie das Grauen und Elend der Häftlinge und entschloss sich, zu handeln statt zuzusehen.
Zwischen Mai 1944 und April 1945 brachte sie regelmäßig Lebensmittel und Medikamente ins KZ. Im Sommer radelte sie, im Winter zog sie einen Schlitten zehn Kilometer hinter sich her. In einem späteren Fernsehinterview beschrieb Imma Mack ihre damalige Situation: 'Sie haben ja soviel gehungert dort im KZ. Für alle konnte man es sowieso nicht machen. Es war schrecklich. Aber ich habe immer gehofft, dass ich durchkomme. Ich war nie ängstlich, dass ich erwischt werden könnte. Ich war so jung, ich habe viel jünger gewirkt, als ich wirklich war. Ich hab schon harmlos gewirkt. Ich war ja doch ein unschuldiges Mädel.'
Im KZ Dachau waren zur damaligen Zeit viele politische Häftlinge und mehr als 2800 katholische Priester inhaftiert. Eines Tages trat ein Häftling, Priester Ferdinand Schönwalder, mit einer brisanten Bitte an Imma Mack heran: ein kranker Diakon, Karl Leisner, sollte eine geheime Priesterweihe erhalten. Dazu wurden liturgische und sakrale Gegenstände benötigt. Die junge Novizin, die von den Häftlingen 'Mädi' genannt wurde, organisierte unerschrocken und unter Einsatz ihres Lebens die für die Priesterweihe nötigen Utensilien und sorgte somit für die einzige Priesterweihe, die es jemals in einem Konzentrationslager zur NS-Zeit gegeben hat.
Wegen ihres mutigen persönlichen Einsatzes in der Zeit des Nationalsozialismus wurde Schwester Imma Mack mehrfach geehrt. Bundespräsident Horst Köhler verlieh ihr das Verdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber hatte sie bei der Übergabe der Auszeichnung als 'Vorbild für Jugend und Gesellschaft' gewürdigt. 1986 war sie mit dem Bayerischen Verdienstorden geehrt worden. Da unter den Häftlingen viele Franzosen waren, ernannte sie die Republik Frankreich im Dezember 2004 zur Ritterin der Ehrenlegion, die höchste Auszeichnung, die Frankreich zu vergeben hat.
Josefa Maria Mack starb am 21. Juni 2006 im Alter von 82 Jahren in ihrem Kloster in München. Imma Macks Mut und ihre Zivilcourage sollen Vorbild für unsere Schüler sein. Als ehemalige Realschullehrerin war sie unserer Schulart immer eng verbunden.'

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