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ORTSGESCHEHEN

"Bestmögliche Bildungschancen für alle"

Petition der Eltern von Kindern an Ganztagesklassen in bayerischen Hauptschulen, gezeichnet von Silvia Ober, Moosbuirg:
"An den Präsidenten des Bayerischen Landtags, Herrn Alois Glück
Petition zur Sicherstellung der Bildungsqualität für die Ganztagsklassen der Hauptschulen:
Sehr geehrter Herr Präsident, wir Eltern wenden uns an Sie mit der großen Hoffnung, dass Sie sich nachhaltig dafür einsetzen, dass unseren Kindern die bestmöglichen Bildungschancen gegeben werden. Ein wesentlicher Bestandteil der Hauptschulreform ist es, allen Kindern die Möglichkeit zu geben, die Schule mit einem Abschluss zu beenden. Die Regierung plant die Hauptschule sogar zu einer Schule zu machen, "mit der man bis zum Abitur gehen kann".
Um dieses Ziel zu verwirklichen, bedarf es enormer Anstrengungen und Aufwendungen, denn unsere Kinder besuchen die Hauptschule nicht, weil sie sich freiwillig für diese Schule entschieden haben. Sie sind bereits einmal durch das schulische Selektionsraster gefallen und keiner hat dies verhindert.
Das bayerische Ganztagsklassenkonzept auf Basis der 19 zusätzlichen Lehrerstunden, das eine individuelle und intensive Förderung unserer Kinder vorsieht, ganzheitliches Lernen verspricht sowie auf Stärkung der Schülerpersönlichkeit setzt, ist sicherlich ein großer Schritt in die richtige Richtung. Bestätigt wird dies durch die positiven Erfahrungen, die Lehrer-, Schüler- und Elternschaft in den letzten Jahren damit gemacht haben.
Aktuelle Situation: Mit Beginn dieses Schuljahres wurden die zusätzlichen Lehrerstunden massiv, von 19 auf 12 Stunden (+ 6000 Euro für externes Personal), gekürzt. Diese Kürzungen wirken sich sehr negativ auf die Qualität der Bildung aus. Schüler und Schülerinnen können nicht mehr ausreichend individuell gefördert werden, das Lernen in kleineren Gruppen wird dadurch eingeschränkt.
Es findet weniger Intensivierung von Stärken und Interessen statt, die die Chancen unserer Kinder auf einen künftigen Arbeitsplatz verbessern helfen. Die Mittagsfreizeit, die einen wichtigen pädagogischen Schwerpunkt im Ganztagskonzept bildete, in der Lehrkräfte positiven Einfluss auf das Sozialverhalten von Schülern nehmen konnten sowie täglich Schülersprechstunden durchführten, wurde durch die Stundenstreichungen zu einer reinen Mittagsbeaufsichtigung durch kostengünstige externe Kräfte. Die Hoffnung von uns Eltern, dass mit der Ganztagsschule nun auch die Kinder einmal eine Chance in der Schule erhalten, denen das Lernen schwer fällt, oder die mit wenig familiärer Unterstützung zurecht kommen müssen, schwindet.
Zwar plant die Regierung die Ganztagsschulen in Bayern konsequent auszubauen, doch offensichtlich ist dafür kein Geld vorhanden. Denn nun wird an unseren Kindern gespart. Mit den Stundenstreichungen müssen sie, lt. Aussage von Herrn Kultusminister Schneider (Antwortschreiben vom 11.12.2006) einen finanziellen Beitrag leisten, damit diese Pläne umgesetzt werden können. Dem einen wird genommen, damit dem anderen gegeben werden kann. Masse statt Klasse für die bayerischen Ganztagshauptschulen!
Um diese Einsparungen uns Eltern gegenüber zu rechtfertigen, führt das Kultusministerium den Vergleich mit Bundesländern an, die mit Lehrerstunden noch schlechter ausgestattet sind als nun die bayerischen Ganztagsschulen. Die Messlatte wird ganz unten angesetzt, statt die Hauptschulen zu stärken, wie von Bildungsexperten des Kultusministeriums öffentlich propagiert. Das bayerische Ganztagsschulkonzept adäquat umzusetzen kostet Geld, das ist uns Eltern sehr wohl bewusst. Aber welche Investition lohnt sich mehr, als die in Bildung und damit in die Zukunft unserer Kinder?
Petitum: Wir fordern die Wiederaufstockung der Lehrerstundenzuweisung (7 Lehrerstunden pro Woche). Das heißt: 19 zusätzliche Lehrerstunden zu Beginn des Schuljahres 2007/2008 für die Ganztagshauptschulen. Falls Schulen wählen, alternativ mit externem Personal zu arbeiten, fordern wir ein gleichwertiges finanzielles Budget (bzw. anteilig Lehrerstunden und Budget), damit die ursprünglichen Ziele und Inhalte der gebundenen Ganztagshauptschulen wieder realisiert werden können und diese nicht zu "Schulen mit Ganztagsbetreuung" herabgestuft werden. Die heute zur Verfügung stehenden Budgetmittel in Höhe von 6000 Euro p.a. reichen dafür bei weitem nicht aus. Wir fordern hierfür die Verwaltungsmodalitäten für die Schulen zu vereinfachen."
 

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