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ORTSGESCHEHEN

Magerl: Wachstum des Flughafens bremsen

Warum muss der Flughafen München ein internationales Luftfahrtdrehkreuz werden? Der Landtagsabgeordnete Christian Magerl (Grüne) kritisierte bei einer Informationsveranstaltung am Donnerstag im ASZ vor 20 Besuchern das ungebremste Wachstum des Flughafens, mit dem sich der von Land und Stadt getragene Flughafen eindeutig von seiner Aufgabenstellung entferne, München und das Einzugsgebiet zu bedienen.
Für Eching könne das vielfältige negative Folgen haben, warnte Magerl. Der geplante Neubau einer dritten Start- und Landebahn werde die bereits überflogenen Gebiete wesentlich stärker belasten, erläuterte er, damit auch Günzenhausen. Anhand der zu erwartenden Flugrouten nach dem Bau der neuen Bahn käme auf den Norden des Echinger Gemeindegebietes bei Weststarts - die rund zwei Drittel des Jahres geflogen werden - etwa 280 Abflüge zu, dazu rund 460 Landungen aus Westen. 'Eine deutlich stärkere Belastung', bilanzierte Magerl. Mit der massiven Ausweitung der Lärmzonen durch die dritte Bahn habe die Flughafen GmbH den einstigen Vertrauensschutz für die Anwohner aufgekündigt.
Ein Zuhörer erinnerte daran, dass der Flughafen in seinen Anfängen gar für vier Bahnen ausgelegt gewesen sei, deren vierte zwangsläufig im Süden der bestehenden Anlagen liegen müsse und damit Eching direkt überfliegen würde. Magerl bestätigte, dass diese Angst nicht ünbegründet sei: 'Wenn die Wachstumstheorie so weitergeführt wird, steht fünf Jahre nach Eröffnung der dritten Bahn die vierte Bahn an.'
Der ungezügelte Ausbau des Flugverkehrs sei jedoch schon unter Klimaschutzaspekten nicht mehr verantwortbar, betonte er. Wenn die Wachstumsprognosen des Flugverkehrs weiter gelten sollten, auf denen auch die Bedarfsermittlung der dritten Bahn beruhe, dann müsse Deutschland, um die formulierten Klimaziele des Landes zu erreichen, alle anderen Auslöser von klimawirksamen Stoffen auf Null fahren.
Weitere Konsequenz des Wachstums sei der Erschließungsbedarf am Boden. Die geplante Magnetschwebebahn zum Flughafen sei nach Magerls Ansicht immer noch nicht solide finanziert. Dass daher in Unterschleißheim seit Monaten täglich Anhörungsverfahren zur Genehmigung eines Projekts abgehalten würden, das keine Finanzierungschance habe, sei 'aberwitzig'. Der Transrapid müsse nach den neuesten Argumentationen seiner Betreiber 'die Komfortlücke zwischen Flugzeug und ICE schließen', berichtete er: 'Unsere S-Bahn, mit der wir seit 30 Jahren täglich zur Arbeit fahren, ist also eine Komfortlücke.'

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