ORTSGESCHEHEN

Demo gegen 'Milliardengrab' beim Erörterungsverfahren Transrapid

Begleitet von einer Demonstration der Initiative 'Contra Transrapid' haben am Mittwoch im Unterschleißheimer Ballhausforum die Erörterungsverfahren zur Genehmigung der Magnetschwebebahn für private Einwender begonnen. Der Bundestagsabgeordnete Dr. Toni Hofreiter (Grüne) hat den versammelten Transrapid-Gegnern Mut gemacht. 'Wenn man sich die Kostenentwicklung bei anderen Großprojekten im Verkehrsbereich anschaut, stellt man fest, dass sich die geplanten Kosten oft vervielfachen', sagte er (im Bild rechts mit Megafon).
Die ICE-Trasse Ingolstadt-Nürnberg war für 1,3 Milliarden Euro geplant worden und habe dann 3,6 Milliarden Euro gekostet. Der Hauptbahnhof in Berlin habe sich von 300 Millionen Euro auf 1,3 Milliarden verteuert. 'Wenn man das für den Transrapid hochrechnet, dann landet man bei 3 bis 4 Milliarden Euro', sagte Hofreiter, 'ich kann mir nicht vorstellen, woher die Staatsregierung dieses Geld nehmen will.' Der Bund werde 'auf jeden Fall' nicht mehr als die bisher schon zugesagten 550 Millionen Euro beitragen.
Da Hofreiter wie 23000 weitere Bürger eine persönliche Einwendung gegen den Bau des Transrapids in München verfasst hat, konnte der Parlamentarier aus dem Stimmkreis München-Land im Ballhausforum auch mitreden. Er wies dabei insbesondere auf das fehlende Finanzierungskonzept für das Projekt hin. 'Die Planung ist weder verkehrspolitisch noch finanzpolitisch zu rechtfertigen', sagte er im Erörterungsverfahren.