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ORTSGESCHEHEN

Bei der Apotheke bleibt der Gemeinderat stur

Obwohl das Landratsamt betont hat, dass die Pläne für Apotheke und Friseurladen in dem Zwischenbau zwischen den beiden Lebensmittelmärkten an der Schlesierstraße genehmigungsfähig seien, hat sie der Gemeinderat einmal mehr abgelehnt. Mit zwölf zu zehn Stimmen quer durch alle Gruppierungen wurde das Einvernehmen der Gemeinde verweigert. Wahrscheinlich wird das Landratsamt nun darüber hinweg gehen und die Baugenehmigung dennoch erteilen; das Friseurgeschäft ist ohnehin schon eingerichtet.
Das seit Monaten umkämpfte Zwischengebäude war erst auf Wunsch des Rathauses geplant worden, nachdem die Lebensmittelmärkte ursprünglich in zwei seperaten Baukörper untergebracht werden sollten; zur gefälligeren Optik und als Lärmschutzmaßnahme für die mittelfristig geplante nördlich anschließende Wohnbebauung. Der Bauherr witterte sofort weitere Geschäftschancen und wollte in dem Zusatzbau zwei weitere Kleinläden mit etwa 130 und 50 Quadratmeter Fläche ansiedeln. Das hat der Gemeinderat dann genehmigt, allerdings unter dem Vorbehalt, dort nur Gerwerbe zuzulassen, das mit den Lebensmittelmärlten korrespondiere und dem Ortskern nicht schade.
Diese politische Zielsetzung scheint aber nicht durch das Baurecht gedeckt. Denn jetzt soll eine Apotheke dort einziehen, was der Gemeinderat als verheerend für den Ortskern betrachtet und deshalb partout verhindern möchte. Das Landratsamt betont aber, es gebe nach den seinerzeitigen Ratsbeschlüssen keine rechtliche Handhabe, diese Branche abzuweisen. Baurechtlich sei das Projekt genehmigungspflichtig und auch inhaltlich sei 'nicht erkennbar, dass durch die Zulassung einer dritten Apotheke zentrale Versorgungsbereiche Echings geschwächt würden'.
Diese Argumentation würde 'dem normalen Menschenverstand widersprechen', sagte Edmund Conen im Gemeinderat. Mit der Öffnung der Lebensmittelmärkte habe 'eine dramatische Entwicklung zur Schwächung der Ortsmitte' eingesetzt, die durch ein weiteres Angebot des täglichen Bedarfs noch verstärkt würde. Dieter Migge riet dagegen, den Widerstand aufzugeben, da 'aus pragmatischer Sicht kein Einwand mehr möglich' sei. Der Gemeinderat habe versucht, die Entwicklung zu steuern, nun müsse man akzeptieren, 'dass der Markt sein Geschäft selbst regelt'.

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