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ORTSGESCHEHEN

'Hackschnitzeltransport auf die Schiene'

Offener Brief der Bürgerinitiative 'Lkw-Verkehr raus aus Eching' an die Firma E.ON

Von der Bürgerinitiative 'Lkw-Verkehr raus aus Eching', gezeichnet von Gottfried Pfeiffer:
'Die Bürgerinitiative 'Lkw-Verkehr raus aus Eching' will sich für Otto Normalverbraucher verwenden und sich in diesem “Stellvertreter-Mandat” dafür einsetzen, dass die Ortschaft vom Terror dieses monströsen Transitverkehrs so rasch wie möglich befreit wird. Wegen des immer noch auf der Straße und so durch die Ortsmitte einer ganzen Reihe von Kommunen des Landkreises Freising erfolgenden Lkw-Transportes des Holzbrennstoffs 'Hackschnitzel” für das E.ON-Biomassekraftwerk in Zolling-Angelberg gab es vor kurzem ein Gespräch beim Landrat von Freising.
Bei diesem Gespräch ist klar gewesen, dass die meisten der arbeitstäglich derzeit 2 x ca. 60 Lkw-Fahrten auch durch Eching erfolgen, weil die dadurch gewonnene Einsparung von Autobahnmaut 'nicht unbeachtlich' ist. Ad hoc ist die AR-Recycling GmbH Garching-Hochbrück deshalb nicht gewillt, die Fahrten von Hochbrück nach Angelberg und zurück auf der nur unerheblich längeren, jedoch mautpflichtigen Autobahnroute zu absolvieren, zumal der Transit durch Eching auch dem allgemeinen Schwerlastverkehr nicht verwehrt ist.
Der Bahntransport wäre für die AR-Recycling GmbH zwar zunächst teurer als der Lkw-Transport, umweltschützerisch hingegen in mehrfacher Hinsicht von Vorteil, zumal schon mit einem einzigen Zug etwa 2000 t Brennmaterial nach Angelberg verbracht werden könnten. Die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden wollen bei E.ON nun so bald wie möglich vorstellig werden, um die den Gemeinden schon vor Jahren zugesicherte Verlagerung des Hackschnitzeltransportes von der Straße auf die Schiene so rasch wie möglich zu erwirken.
Tatsächlich hat die die Hackschnitzel produzierende AR-Recycling GmbH an der Belastung derGemeinde Eching durch den Schwerlastverkehr einen exrtem hohen Anteil; denn sie transportiert jährlich durch ca. 20.000 Lkw-Fahrten ca.150.000 t (!) Brennmaterial von Garching-Hochbrück durch eine Reihe von Gemeinden des Landkreises Freising nach Zolling-Angelberg. Beide Fahrtrichtungen zusammengenommen dürften arbeitstäglich hin und wieder also auch erheblich mehr als 'nur' 120 Lkw-Fahrten durch unseren Ort erfolgen!
An Sonn- und Feiertagen sind die Transporte derzeit grundsätzlich verzichtbar, da sich der aktuelle Bedarf des Kraftwerks an Brennmaterial zwei Tage lang aus gebunkertem Vorrat decken läßt.
Wie nicht nur die von der Echinger Bevölkerung subjektiv wahrgenommene Belastung durch den Terror dieses absolut monstreusen Transitverkehrs zeigt, sondern auch die oben dokumentierten Zahlen offenbaren, ist die Versorgung des E.ON-Heizkraftwerks Zolling-Angelberg mit Brennmaterial an der Belastung der Ortschaft extrem hoch beteiligt. Die Echinger Bürgerinitiative 'Lkw-Verkehr raus aus Eching' befürwortet deshalb sehr nachdrücklich die Bestrebungen der Haager Bürgerinitiative 'Ifeuka', den Hackschnitzeltransport von der Straße auf die Schiene zu verlagern.
Wir bitten Sie so in aller Aufrichtigkeit um Ihre Veranlassungen dafür, dass der Transport des Brennmaterials nach Angelberg raschest möglich auf der Schiene erfolgen kann. Da wir befürchten, dass es bis dahin womöglich doch noch geraumere Zeit dauern wird, wären wir Ihnen für Veranlassungen vorab dafür sehr zu Dank verpflichtet, dass der Staßentransport nach aller Möglichkeit nicht durch die von solchem Schwerlastverkehr schwer betroffenen Ortschaften erfolgt.
Den - mangels offeneren Einblicks in die Planungen des künftigen Thermalbades am Hollerner See, bei dem mit einem zusätzlichen Verkehrsaufkommen von täglich bis zu 5000 Pkw (!) und einem entsprechenden logistischen Lkw-Verkehr zu rechnen sei - auch uns sehr unverständlichen Einspruch der Gemeinden Eching und Unterschleißheim im Planfeststellungsverfahren um die erweiterte Nutzung des zuführenden Industriegleises bedauern auch wir zutiefst. Dieser Einspruch ist für die - schon durch den aktuellen Transitverkehr - schwerst belastete Bürgerschaft gewiß nicht weniger enttäuschend wie für E.ON und die AR-Recycling GmbH.
Wir möchten deshalb auch den an uns ergangenen Hinweis nicht übergehen, dass der Straßentransport des Brennmaterials von Garching-Hochbrück nach Zolling-Angelberg aufs Gröbste gegen das durch Artikel 141 der Bayerischen Verfassung verbürgte Grundrecht auf Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen verstößt. Für Ihre entgegenkommenden Veranlassungen wäre Ihnen die betroffrene Bürgerschaft, die u.W. größtenteils stromabnehmender Kunde von E.ON ist, sehr dankbar.'

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