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ORTSGESCHEHEN

Der Haushalt mit dem Hosentürl

Die seitenlangen Zahlenkolonnen in Lexikonstärke eines kommunalen Haushaltsplans in eine griffige Aussage zu bündeln, ist eine wichtige politische Kunst; die bildhafte Darstellung prägnanter Charakteristika sichert sogleich die Deutungshoheit über die breit interpretierbare Materie. Während üblicherweise Meteorologie ('dunkle Wolken', 'klart auf') oder altes Volksgut ('Schmalhans Küchenmeister', 'pfeift auf dem letzten Loch') die Metaphernhoheit über die Rathäuser gewinnen, hat Gemeinderat Siegfried Gruber den Gemeindehaushalt 2008 nun auf einem anderen Allegorienfeld verortet.
Drei wesentliche Merkmale wollte Gruber am Etat herausrabeiten, und dazu drängte sich ihm als Bild auf: eine Lederhose, präzise eine Trachten-Kniebundhose. Der Etat sei 'sehr stramm angemessen', sagte Gruber, 'aber wenn man aber eine Weile drinsteckt, hat man ein gutes Gefühl'. Wenn man sich stattdessen aber 'hinsetzt, um auszuruhen, zwickts um die Hüfte.'
Der Teil mit der Passform war noch selbsterklärend - knapp sei der Etat, aber bei intensiverer Auseindersetzung doch schon noch konfortabel - das dritte Gleichnis erläuterte Gruber vorsichtshalber: zufrieden mit der Finanzsituation ('hinsetzen, um auszuruhen') dürfe man nicht werden, aber 'wenn wir so weiter machen, könnt´s gut funktionieren'.

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