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ORTSGESCHEHEN

Bahnhof vermittelt 'Sicherheitslücke im Kopf'

Bahnhof vermittelt

Zahlreiche Sicherheitsmängel am S-Bahnhof hat die SPD ausgemacht. Weil die Anlage sowohl für die subjektive Sicherheit von Frauen bei Dunkelheit als auch für die Verkehrssicherheit ein eklatantes Negativbeispiel sei, will der Kreisverband der Partei mit einem Wahlkampfkonzept für mehr Sicherheit am Bahnhof hier ansetzen. Landratskandidat Hans Neumaier will noch im Januar ein Gespräch bei der Bahn arrangieren, um unmittelbare Lösungsansätze umzusetzen und mittelfristige Perspektiven zu besprechen.
Dass der über hundert Meter lange Bahnsteig mit der Unterführung nur eine einzige Querung besitze, sei ein gravierendes Problem, erläuterte Kreisvorstandsmitglied Uwe Dörnhöfer dem Kreisvorsitzenden Markus Niedermeier, Landratskandidat Neumaieren und Echinger Gemeinderäten. Mindestens einen effektiven Zaun an den Bahnsteigenden fordert Dörnhöfer, um die üblichen, aber riskanten Querungen zu unterbinden, idealerweise aber einen zweiten Übergang. 
Problematisch aber sei vor allem, dass der Bahnhof speziell von Frauen nachts als 'Angstraum' wahrgenommen werde. Der Bahnhof ist völlig abgelegen, kein Geschäft, kein Wirtshaus bietet Belebung: 'Hier hört einen niemand, hier sieht einen keiner.' Selbst die aus Sicherheitsgründen helle Beleuchtung des Bahnsteiges sei hier noch kontraproduktiv, urteilte der Kriminalbeamte. Frauen wären auf dem langgezogenen Bahnsteig 'wie auf dem Präsentierteller', während potentielle Angreifer in die dunkle und mit Büschen bestandene Umgebung eintauchen könnten. Auch die optisch attraktive Gestaltung des Park-and-Ride-Platzes an der Nordseite, der sehr aufgelockert und nicht als zusammenhängende Einheit wahrnehmar sei, habe negative Auswirkungen: 'Man verliert sich auf dem Gelände.' Dass Bahnsteig und vor allem Unterführung 'sehr unästhetisch' wirkten, erhöhe noch das Unsicherheitsgefühl.
All diese Komponenten würden für sich keine unmittelbare Bedrohung bedeuten, erläuterte Dörnhöfer, in der Summe aber vermittelten sie bei den Nutzern 'eine Sicherheitslücke im Kopf'. Die SPD will nun mit ganz konkreten Schritten anfangen. 'Dringenden Handlungsbedarf' attestierte Neumaier. So sollen Notrufsäulen aufgestellt werden, die durch den unmittelbaren Zugang mehr Sicherheit vermittelten als Telefonzellen. Dann sollen auch Überwachungskameras gefordert werden, die ebenfalls die 'subjektive Sicherheit' deutlich erhöhten, so Dörnhöfer. Vandalismus sei bei diesen Geräten üblicherweise nicht das Problem, beruhigte er. Mittelfristig müsse eine zweite Querung geschaffen und der bestehende Tunnel umgestaltet werden. Auch der Abriss des eingehausten Treppenabgans zur Unterführung würde schon die Einsichtigkeit erhöhen, riet Dörnhöfer.

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