ORTSGESCHEHEN

Jugendliche Sexualität für Eltern

Darf mein Kind in der Woche beim Partner übernachten, wenn sie sich erst kurz kennen? Wie gehe ich mit einem größeren Altersunterschied um? Hoffentlich wird meine Tochter nicht schwanger! Der Umgang mit 'Sexualität in der Jugend' wurde bei einem Elterninformationabend an der Volksschule thematisiert. Die Sozialpädagogin Steffi Klein und Familientherapeut Robert Pechhacker von der Familienberatungsstelle Ismaning erläuterten in der von Jugendsozialarbeiter Detlef Rüsch organisierten Veranstaltung mögliche Strategien zu der allgegenwärtigen Problematik.
Die Referenten luden ein, sich zu erinnern, wer bei den Zuhörern in der Pubertät die Aufklärung übernommen hat. 'Auf wen haben Sie gehört?' Es sei völlig normal, dass sich Jugendliche vom Elternhaus ablösten, tragfähige Beziehungen entwickelten und sich zurechtfinden müßten im Spagat zwischen Neugier und Unsicherheit. Zwölf Prozent der Mädchen und zehn Prozent der Jungen hätten ihr 'erstes Mal' mit 14 Jahren. Die Vermittlung von Aufklärung erfolge zum großen Teil über die jeweiligen Elternteile, Ärzte, Partner und Lehrer, aber auch über Beratungsstellen und die gleichaltrigen Freunde.
Eltern müßten im Gespräch mit den Kindern immer abgewägen, wann es allgemeine Informationen sind und wo es auch einen Eingriff in die Privatsphäre darstellt. So würden bestimmte Themen wie Höhepunkt, Selbstbefriedigung, Pornographie und Homosexualität als problematische Themen im Gespräch mit den Eltern empfunden. Ziel sei immer, erreichbar zu sein für das Kind, Vertrauen aufzubauen.
Wenn der Wunsch nach einem Übernachten beim jugendlichen Partner besteht, seien klare Regeln erforderlich und auch Benennungen der eigenen Bedürfnisse, empfahlen die Referenten. Wichtig sei auch das Gespräch mit den Eltern des Partners der Jugendlichen. Beim 'ersten Mal' würden 66 Prozent der Jungen und 71 Prozent der Mädchen mit einem Kondom verhüten.