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ORTSGESCHEHEN

130 Jahre Ratserfahrung fallen weg

Kräftig runderneuert wird sich der Gemeinderat bei der konstituierenden Sitzung am Dienstag präsentieren. Insgesamt neun Gemeinderäte haben mit dem Ende der Mandatsperiode das Gremium verlassen. Nach der letzten Sitzung am Dienstag wurden sie von der Gemeinde bei einem Festessen im ASZ verabschiedet. Sabine Palitzsch und Elfriede Liebl waren seit 1978 dabei und gehörten damit je 30 Jahre dem Gemeinderat an, Klemens Seemüller 18 Jahre an, Gerhard Kremer 16 Jahre, Klaus Walter 13 Jahre, Elfriede Sonnenbichler 12 Jahre, Jürgen Wächter sieben Jahre, Robert Thies zwei Jahre und Isabella Maurus eineinhalb Jahre.
Bürgermeister Josef Riemensberger hatte die Verabschiedung der neun Räte anhand einer Chronologie der wesentlichen Ereignisse in den jeweiligen Epochen aufgezogen, von der Anlage des Freizeitgeländes Ende der Siebziger über den Bau von Schule, Kindergärten, Musikschule oder ASZ bis hin zu den akuten Verkehrsproblemen. Mit kurzen Abschiedsworten verabschiedeten sich allesamt von ihren Kollegen.
'Ein bisserl Wehmut erfasst einen schon', sagte Palitzsch bei ihrem Schlusswort. In den 30 Jahren hätten 'die guten Erfahrungen sicher überwogen', resümierte sie. Zwar habe sie sich ihren Abschied selbst ausgesucht, aber 'bei manchen Entwicklungen wär ich schon gern noch dabei', speziell etwa beim endlich eingeleiteten Umbau des Rathauses. Als Mahnung gab sie den Nachfolgern auf den Weg, 'die Ortsgestaltung wieder etwas mehr in den Mittelpunkt zu stellen'. Hier habe man zuletzt 'die Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, nicht immer voll ausgeschöpft'. Ergebnis sei, 'dass man nicht davon sprechen kann, dass Eching in letzter Zeit schöner geworden ist'.
Elfriede Liebl bilanzierte 'eine interessante Zeit', in der man 'ungeheuer viel geschaffen' habe. 'Nach 30 Jahren sieht man doch an jeder Ecke ein Haus, das man im Rat mitgestaltet hat', sagte sie, 'das gibt einem ein gutes Gefühl'. Sie würde im Rückblick 'manches revidieren', betonte sie, 'aber im Großen und Ganzen gehe ich mit einem guten Gefühl'. Im Gemeinderat habe über all die Jahrzehnte 'wirklich ein guter Geist geherrscht'.
Gerhard Kremer spießte 'als Austragler' ein paar Kuriosa der vergangen drei Mandatsperioden auf; dass etwa bereits 1997 vom anstehenden Rathausumbau gesprochen worden sei oder dass 1995 eine Bürgermedaille eingeführt wurde, die aber noch nie vergaben wurde. 'Ich wünsche allen Ausscheidern den gleichen Spass, den ich haben werde', sagte er. Klemens Seemüller bekannte den Grundgedanken, der ihn 1990 zur Ratskandidatur bewogen habe: 'Es kann doch nicht sein, daass Eching nur von Zugereisten regiert wird.'

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