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ORTSGESCHEHEN

Dieter Migge verläßt die CSU-Fraktion

Die schwelende Entfremdung zwischen der CSU und ihrem langjährigen Orts- und Fraktionsvorsitzenden Dieter Migge hat nun zu einer vorläufigen Eskalation geführt. Der 53jährige, der bis 2005 zwölf Jahre lang Ortsvorsitzender der Partei und zuletzt sechs Jahre lang auch ihr Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat war, hat die Fraktion verlassen. Neben der Enttäuschung über die Abwahl als Fraktionsvorsitzender, die er einen 'unakzeptabel begründeten Vertrauensentzug' nannte, kritisiert Migge auch eine 'nicht mehr nachvollziehbare und nicht glaubwürdige politische Orientierung' der Fraktion.
In einer Erklärung zum Austritt beklagt er katastrophale Zustände in der CSU. So sei das 'verheerende' Wahlergebnis der Kommunalwahlen vom März, bei der die Partei ein Viertel ihrer Mandate verlor, zu einem großen Teil 'durch eigenes Verschulden mittels eines 0815 Wahlkampfes' zustande gekommen, klagt Migge. 'Die Themen, für welche die CSU steht, wurden nicht vermittelt', urteilt er, das gesamte Wahlmanagement sei 'nicht angepasst und nicht durchdacht' gewesen. Sein Resümee: 'Inzwischen befindet sich die CSU Eching längst im freien Fall.'
Im Gemeinderat ist damit nur wenige Tage nach der Konstituierung des neuen Gremiums eine völlig andere Situation eingetreten. Mit jeweils acht Sitzen sind CSU und SPD nun gleich stark; die Freien Wähhler (sechs Sitze), FDP (einen) und der zunächst fraktionslose Migge addieren sich ebenfalls auf acht Sitze. Denkbar ist nun, dass die Sitzverteilung in den Ausschüssen neu berechnet wird und beispielsweise die CSU einen Sitz an eine Zweckgemeinschaft Migge/Müller-Saala (FDP) abtreten müßte. Mittelfristig hat Migge angekündigt, sich 'über die Sommerferien zu organisieren und zu positionieren'.

(Mit einem Kommentar)

(Und einer Stellungnahme der CSU.)

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