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ORTSGESCHEHEN

ASZ schließt die Kurzzeitpflege

Die Entwicklungen im Pflegewesen haben der Kurzzeitpflege im ASZ das Wasser abgegraben. Mit klarer Mehrheit stimmte die Mitgliederversammlung des Trägervereins 'Älter werden in Eching' am Montag im ASZ trotz massiver Vorbehalte der Änderung zu. Stattdessen wird sich in die Etage ein gerontopsychiatrischer Wohnverbund für ältere Menschen mit seelischer Behinderung einmieten, der von der 'Soziale Dienste' GmbH aus Vaterstetten getragen wird.
Die Auslastung der Kurzzeitpflege, die in den Anfangsjahren des Hauses regelmäßig bei 100 Prozent lag, war seit 2004 im Sinken, zuletzt lag sie noch bei 66 Prozent. Damit bescherte sie dem Verein 2007 ein Defizit im entsprechenden Etatposten von 268.000 Euro. 'Das ist wirtschaftlich nicht mehr zu realisieren', betonte Vereinsvorsitzender Rolf Lösch vor den rund 70 Besuchern.
Ausschlaggebend für die negative Tendenz seien neue Erstattungssätze der Pflegeversicherung, die Kurzzeitpflege für ein großes Klientel finanziell unerschwinglich gemacht hätten. Zudem seien überall im Umkreis große Pflegeheime entstanden, deren Konkurrenz das lokal spezifizierte Echinger Angebot nun erdrücke. Als das ASZ öffnete, seien im Landkreis Freising 220 Pflegebetten angeboten gewesen, schilderte Lösch, heute seien es über 900 und weitere Planungen lägen in den Schubladen. Der Landkreis habe eindeutig 'die falsche Politik betrieben mit der Förderung dieser großen Häuser', rügte der Ex-Bürgermeister und -Kreisrat. Das allseits in Sonntagsreden ausgelobte Ziel dezentraler, wohnortnaher und individueller Altersversorgung werde damit unterlaufen. Auch die zuständigen Behörden würden derartige Bemühungen 'eher torpedieren', monierte Lösch.
Das ASZ hatte vor Jahren bereits die Tagespflege als ersten Baustein seines differenzierten Konzepts aufgeben müssen. Zudem wurden in der Kurzzeitpflege fünf Langzeitpflegeplätze eingerichtet. Diese fünf und die 15 Kurzzeitpflegeplätze werden nun bereits Ende Juli aufgegeben. Vier Mitarbeiter und etwa nochmal so viele geringfügig Beschäftigte müssen entlassen werden, was angesichts der enormen Nachfrage nach Pflegeberufen allerdings keine soziale Härte bedeuten werde, wie Geschäftsführerin Siglinde Lebich versicherte.
Die Gerontopsychatrie sei eine 'gesellschaftlich wichtige Aufgabe', schilderte Lösch, die neue Einrichtung werde das Hilfsangebot des ASZ 'sehr gut ergänzen'. Lebich versicherte, an den übrigen Hilfs- und Pflegediensten des ASZ werde sich nichts ändern. Ambulante Pflege und Sozialstation würden unvermindert weiter im Einsatz sein. Auch die Betreuungs- und Pflegeangebote für die Mieter der Betreuten Wohnungen im ASZ blieben unverändert. Gegen vier Stimmen billigte die Mitgliederversammlung den Schnitt, den Lösch als alternativlos dargestellt hatte.

(...ein paar Gedanken dazu)

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